KM INLINER® für die Nord-Süd-Stadtbahn Köln

14.02.2006

Der unterirdische Neubau der vier Kilometer langen Nord-Süd-Stadtbahn Köln quer durch durch die historische Innenstadt ist nicht nur das größte Städtebauprojekt Deutschlands, sondern momentan auch eine der spektakulärsten Tunnelbaumaßnahmen Europas. Ein derartiger Eingriff in den Untergrund einer Metropole wirkt sich auch auf vorhandene Leitungsnetze und vor allem auf das Abwasserkanalsystem aus.

So wurden im Vorfeld des Schildvortriebs große Abwassersammler durch Schlauchlining vorbeugend gegen theoretisch denkbare Begleiterscheinungen des Bauvorhabens ertüchtigt. Die jüngste dieser Maßnahmen war das Schlauchlining des begehbaren Sammlers Severinswall durch KMG Rohrtechnik im Dezember 2005.
Der bis 2010 abgeschlossene Neubau einer neuen, doppelsträngigen U-Bahn-Trasse vom Kölner Hauptbahnhof bis zur Marktstraße in der Kölner Südstadt soll die Fahrtzeiten aus der Südstadt in die City erheblich verringern, die vorhandenen Stadtbahnlinien entlasten und zu einer Verlagerung von KfZ-Verkehr auf die Schiene beitragen.

Von Süden und Norden her werden jeweils zwei parallele Tunnelröhren mit einer Endausbau-Nennweite von bis zu 7,40 Metern im Schildvortriebsverfahren aufgefahren. Um den technischen und archäologischen "Unterbau" der Stadt weitestmöglich zu unterfahren, liegt die neue Bahntrasse teilweise bis zu 30 Meter tief. Damit unterquert sie nicht zuletzt etliche zentrale Haltungen und Bauwerke des Kölner Abwassernetzes.

Damit es an diesen Einrichtungen der Kölner Stadtentwässerung nicht zu baubedingten Schäden kommen kann –etwa durch Erschütterungen oder Setzungen infolge der notwendigen Grundwasserabsenkungen- beschloss die ARGE Stadtbahn als Projektträger eine vorsorgliche Ertüchtigung der potentiell betroffenen Kanalbauwerke und entschied sich dabei für den Einbau von Schlauchlinern.
Etliche dieser Auskleidungen wurden 2004 und 2005 durch KMG Rohrtechnik GmbH, Schieder-Schwalenberg, installiert. So im Dezember 2005 unter dem Severinswall; hier verläuft einer der größten Abwassersammler der Altstadt, ein gemauertes Eiprofil 700/1200 mm, von der auf der Stadtbahntrasse gelegenen Severinstorburg hinunter Richtung Bayenturm am Rheinufer.

Das Mauerwerk wies außer den altersüblichen Fugenauswaschungen keine spektakulären Schäden auf, liegt aber im Grundwasserabsenkungstrichter des Stadtbahnvorhabens und wurde so zum Objekt der "präventiven Sanierung" durch Schlauchlining nach dem KM INLINER®-Verfahren.

Bei dieser Schlauchlining-Variante basiert auf einem Polyesternadelfilz-Schlauch der mit thermoreaktivem UP-Harz getränkt ist. Nach formschlüssigem Aufstellen des Schlauchs im Kanal wird er durch eine zirkulierende Heißwasserfüllung zum endfertigen statisch selbsttragenden Schlauchliner ausgehärtet. Systeme auf Nadelfilzbasis sind für Schlauchlinerprojekte dieser Nennweiten derzeit technisch konkurrenzlos.
Ausgangspunkt der Maßnahme war ein voluminöser, rund 7,50 Meter tiefer Spritzbetonschacht. Dieses Bauwerk war geschaffen worden, um von dort aus in anderer Richtung einen neuen Kanal in unterirdischer Bauweise vorzutreiben, und bot einen idealen Einstieg für das Schlauchlinervorhaben.

Am Morgen des 6. Dezembers wurde mit Hilfe eines Autokrans ein 92 Meter langer, 21 Millimeter starker und 9,2 Tonnen schwerer Inliner in die Grube gehoben und von dort aus mit einer Winde Meter für Meter in den zuvor grundgereinigten Kanal eingezogen. Dieser Einzug dauerte mit Vorbereitungsmaßnahmen rund zweieinhalb Stunden.
Der flach im Kanal liegende Schlauch wurde nun beiderseits druckdicht verschlossen und an eine im Startschacht hängende Inversionssäule in Gestalt eines Schlauches entsprechender Nennweite angeschlossen.

In den "übertage" liegenden Kopf dieser Säule setzten die ostwestfälischen Sanierer eine Druckschleuse ein. Über diese stellte man den Liner mit Preßluft schrittweise so auf, dass er sich der Rohrwand faltenfrei und formschlüssig anlegte. Daraufhin ersetzte man die Luftzufuhr an der Schleuse durch eine Wasserleitung und verdrängte die Luft im Schlauch nach und nach vollständig durch Wasser.
Am späten Abend schließlich konnte der letzte Schritt zum funktionsfähigen Liner beginnen; der mit Wasser gefüllte Schlauch wurde an eine leistungsstarke mobile Heizanlage angeschlossen und nach einem festen Zeitplan auf 95°C aufgeheizt. Rund 24 Stunden lang zirkulierte das heiße Wasser über Vor- und Rücklaufschläuche durch Liner und Heizung, bevor man es schließlich in der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember wiederum nach festem Zeitplan herunter kühlte.

Morgens konnten der fertig ausgehärtete KM INLINER beiderseits geöffnet und 26 Anschlüsse manuell aufgefräst werden. Das durch eine Fremdüberwachung kontrollierte Resultat des Vorhabens war ein in kürzester Bauzeit installierter Liner, der die statischen Vorgaben erfüllt und dafür sorgen wird, dass der Bau der Stadtbahn schadlos am Sammler Severinswall vorübergeht.
Für KMG Rohrtechnik war dies nicht das erste Sanierungsprojekt im Umfeld der Nord-Süd-Stadtbahn Köln. 2004 und 2005 wurden insgesamt rund 900 Meter gemauerter Eiprofile in Nennweiten zwischen 600/1000 und 800/1200 erfolgreich durch Schlauchlining mit KM INLINER® fit gemacht.   




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