Kreuzende Versorgungsleitungen: Eine Aufgabe mit besonderen Anforderungen an den Rohrleitungsbauer!

19.08.2014

Im Zuge der Sanierung einer Sammelkanalisation, sollten in Northeim (Ortsteil Bühle) die Hausanschlussleitungen DN 150 und im weiteren Verlauf DN 200 bis zur Grundstücksgrenze in offener Bauweise ausgetauscht werden.

Bei mehreren dieser Anschlussleitungen war bekannt, dass sich einige Versorgungsleitungen kreuzten. Um aufwendige Handschachtungen bis zu einer Tiefe von ca. 2,50 m zu vermeiden, entschlossen sich die Verantwortlichen in diesen Teilbereichen zu einer Sanierung in geschlossener Bauweise. Für die Durchführung wurde das Flexoren Verfahren ausgewählt. Dieses Verfahren bietet den Vorteil, dass innerhalb kürzester Zeit ein werkseitig gefertigtes, statisch selbstragendes  Kunststoffrohr (Ringsteifigkeit bis SN 8), aus dem bewährten Material PE-HD, in das vorhandene Altrohr eingebracht werden kann.

Auf Grund der einfachen Handhabung des Systems, musste für den Einbau der Flexoren Rohre kein Nachunternehmen beauftragt werden. Alle Arbeiten konnten nach einer kurzen Schulung im Umgang mit dem System durch das ausführende Tiefbauunternehmen durchgeführt werden.

Die Flexoren Rohre in den Nennweiten Da 117 – Da 270 werden als 10 m Stangenware an die Baustelle angeliefert. Sie können dort mittels eines speziellen Schweißverfahrens auf die benötigte Haltungslänge verschweißt werden. Alle hierfür notwendigen Werkzeuge stellt der Lieferant, die Hermes Technologie, Schwerte, ggf. leihweise zur Verfügung, sodass keine kostenintensiven Anschaffungen für das ausführende Unternehme entstehen müssen.

Zur Anbindung der Flexoren Rohre an die weiterführenden Rohrleitungen DN 200 kamen in diesem Fall eigens für das Flexoren Verfahren entwickelte, schweißbare Übergangsformteile zum Einsatz. Diese ermöglichen  einen fachgerechten Anschluss an alle gängigen Rohrsysteme. Durch den Einsatz des Flexoren Verfahrens konnte die Sanierung des Altrohres innerhalb weniger Stunden durchgeführt werden.

Im geschilderten  Fall wurde das 6 m lange Flexoren Rohr auf Grund der kurzen zu sanierenden Strecke per Hand eingeschoben. Bei größeren Rohrdurchmessern empfiehlt es sich das Flexoren Rohr mittels einer Winde in das Altrohr einzuziehen. Hierbei sind Längen von bis zu 130 m am Stück möglich.

Die einzelnen Rohre werden mit einem Heizwendel Schweißverfahren auf die benötigte Länge verschweißt. Zunächst werden die Rohrenden mit einem Spezialmesser so abgetrennt, dass passgenau in der Rippe des Rohres ein Ringspalt entsteht, in den ein Schweißring eingesetzt wird.

Um zu vermeiden, dass sich im Rohr einen Schweißwulst bildet, wird während des Schweißvorganges und während der Abkühlzeit eine Druckblase gesetzt.

Die Schweißnaht wird automatisch mit einem Universal-Heizwendelschweißgerät durchgeführt, das den Barcode an den Rohren einliest. Die Software rechnet die erforderliche elektrische Spannung und die Schweißzeit aus.  Die Software des Schweißgerätes berücksichtigt für das Verschweißen der  Flexoren Rohre sämtliche  Parameter, wie  Außentemperatur und  Rohrdurchmesser. Es ermittelt die Schweißzeit und auch die Abkühlzeit. Der gesamte Schweißvorgang benötigt nur wenige Minuten. In Northeim dauerte der Schweißvorgang  beim Durchmesser 175 insgesamt 5 Minuten, wobei die eigentliche Verschweißung nur 2 Minuten davon in Anspruch nahm. Alle technischen Details werden vom Gerät angezeigt und protokolliert. Spannung, Schweißzeit etc. werden protokolliert; und nach Abschluss der Arbeiten als Dokumentation zur Verfügung gestellt.

Auf diese Weise wurden auch die Übergangsstücke angeschweißt und damit das Flexoren Rohr zügig an das vorhandene Rohr angeschlossen. Es entstand wieder eine neue dichte Rohrleitung. Vom Haus war Steinzeug DN 150 vorhanden, dazwischen nun DN 175 Flexoren und danach wieder Steinzeug DN 200.

Soweit Schächte oder Revisionsöffnungen vorhanden sind, reichen diese in der Regel zum Einzug von Flexoren aus. Im vorliegenden  Fall waren  Baugruben erforderlich, die anschließend wieder verfüllt wurden. Die so sanierte Leitung konnte für die nächsten Jahrzehnte wieder in Betrieb genommen werden.

Dank der grabenlosen Technik war der Straßenverkehr nicht beeinträchtigt, die anderen Leitungsträger wurden nicht gestört oder beschädigt. Ein in diesem Fall sehr ökonomisches Verfahren.

Autoren: Dipl.-Ing. Rainer Hermes/Daniel Altmeyer

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