Monolithe im Kanal - Neue Schachtunterteile setzen Maßstäbe
02.10.2007
Schachtbauwerke in Abwassersystemen sind ständigem Korrosionsangriff ausgesetzt. Traditionsprodukten mit hoher Schadensanfälligkeit stehen heute Fabrikate gegenüber, die ungleich besser wegstecken, was durchfließt.
Maßgebliche Normen für Betonschächte in erdverlegten Abwassersysteme sind die DIN EN 1917 und ergänzend die DIN V 4034-1. Letztere definiert auch die Anforderungen an die Betonqualität und verlangt bei Schachtfertigteilen des Typs 1 (Regen- und Abwasserkanal) die Druckfestigkeitsklasse C35/45 sowie bei Produkten des Typs 2 (Abwasserkanal mit erhöhter chemischer Resistenz) einen C40/50-Beton. Diese Anforderungen gelten gemäß DIN V 4034-1 "auch für Gerinne und Auftrittsflächen von Schachtunterteilen, die zusammen mit Boden und Schaft aus einem Guss gefertigt werden". Damit hat der Normgeber zwar eine Regel zur Produktion monolithischer Schachtunterteile gemäß Stand der Technik formuliert, musste sich aber etwas einfallen lassen, da die monolithische Ausführung noch weit davon entfernt ist, gängige Praxis zu sein. Das übliche Vorgehen bei der Herstellung von Schachtunterteilen ist, dass nur Boden und Schaft als Behälter gegossen werden. Gerinne und Auftritt (Berme) werden dagegen nachträglich per Hand eingebracht. Hierzu muss laut Norm "ein Beton der gleichen Druckfestigkeitsklasse wie für die Schachtbauteile verwendet werden. Dieser muss im erhärteten Zustand eine Festigkeit erreichen, die mindestens der Druckfestigkeitsklasse C16/20 entspricht." Jenseits aller Spekulation über Normtreuegarantien bei der händischen Verarbeitung, macht allein schon das C16/20-Zugeständnis deutlich, in welchem Maß das Regelwerk mindere Qualität zugunsten herkömmlicher Herstellungsweisen zubilligt und damit letzten Endes Sanierungsaufwand vorprogrammiert.
Innovationen im Kanalbau haben es schwer. Seit je her. Prominentes Beispiel aus jüngerer Vergangenheit ist der durch Guss, Steinzeug und Beton gebremste Marktzugang von Kunststoffrohren in den 90er Jahren. Mittlerweile werden Kunststoffkanäle gleichberechtigt neben jene aus Traditionswerkstoffen in den infrastrukturellen Untergrund gelegt. Heute dreht sich das Akzeptanzkarussell um Schachtunterteile, und Branchenkenner wundern sich hinter vorgehaltener Hand über die Kräfte, die es am Laufen halten: Es sei allgemeine Erfahrung, dass eine Kommune jene Planer und Bauunternehmer beauftragt, die sie, ihres schon immer passenden Angebots wegen, schon immer beauftragt hat. Der Planer kennt den Bauunternehmer und plant mit den Produkten, von denen er weiß, dass sie der Bauunternehmer schon immer verwendet hat. Das macht die Sache einfach, denn so kann der Bauunternehmer da einkaufen, wo er schon immer eingekauft hat. Man kennt sich eben und alles geht seinen gewohnten Gang. Neues habe gegen die Zwangsläufigkeit solcher Biertischroutine kaum eine Chance, heißt es.
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