Natur geschützt und Kasse geschont: Ebermannstadt setzt auf den Memory-Effekt
02.02.2010
Zwei Haltungen eines Abwasserkanals mit der Nennweite DN 500 hat die DIRINGER&SCHEIDEL ROHRSANIERUNG GmbH&Co. KG in Ebermannstadt mit dem Compact Pipe-System saniert. Die Stadtverwaltung und die für die Planung zuständige Peter Balling Ingenieurbüro GmbH haben sich aus bautechnischen und wirtschaftlichen Erwägungen für dieses spezielle Verfahren entschieden.
Zu den nennenswerten Vorteilen zählt neben der kurzen Einbauzeit der Umstand, dass im Gegensatz zum offenen Rohrleitungsbau Aufgrabungen in der Regel entfallen. Damit halten sich die Beeinträchtigungen für die Anwohner sowie den Fußgänger- und Straßenverkehr in akzeptablen Grenzen.
Aber auch das Bauumfeld wird bei dem grabenlosen Verfahren weitestgehend geschont. Eine wichtige Voraussetzung für die Tiefbaumaßnahme in Ebermannstadt. Denn die zu sanierenden Haltungen des maroden Abwasserkanals kreuzen auf ihrem Weg zur städtischen Kläranlage nicht nur die vielbefahrene Bundesstraße B 470, sondern auch die als Naturschutzgebiet ausgewiesene Flussaue der Wiesent.
Da es sich bei der Bundesstraße um eine Hauptverkehrsader in die fränkische Schweiz handelt, verliefen die Sanierungsarbeiten unter rollendem Verkehr. Dementsprechend konnte nur ein Fahrstreifen für die benötigte Baustellenreinrichtung gesperrt werden und die Startgrube für den Einzug des Compact Pipe-Systems befand sich unmittelbar im Böschungsbereich zwischen Straße und Flusslauf.
Auch die Wasserhaltung gestaltete sich äußerst aufwändig: Während der Auskleidung der beschädigten Kanalabschnitte wurde das Abwasser über ein doppelt gesichertes Rohrsystem abgepumpt, für das zur Querung der Wiesent eigens eine Behelfsbrücke mit einer Spannweite von rund 25 m errichtet werden musste. "Um Fluss und Uferbereiche vor Verunreinigungen zu schützen, wurden die Schläuche der Pumpen zusätzlich noch mit PVC-Rohren ummantelt", erklärt Dipl.-Ing. (FH) Daniel Korczinski, Bauleiter, DIRINGER&SCHEIDEL ROHRSANIERUNG GmbH&Co. KG, NL Nürnberg.
Der Druck ist abhängig von Dimension und Wandstärke des verwendeten Rohres. Am Compact Pipe angebrachte Fühler messen während der Einbauphase permanent Innen- und Außentemperatur. "Die Erwärmung löst den so genannten Memory-Effekt aus, der dafür sorgt, das sich das eingezogene Rohr eng an die Innenwand des Altrohres anlegt", so Korczinski. Die Dauer der Erwärmungsphase ist von Parametern wie Wandstärke, Nennweite und Länge des Rohres abhängig.
Compact Pipe wird auf einer Rolle zur Einbaustelle geliefert. "Es handelt sich um ein Produkt, dessen Qualität bereits beim Herstellungs- und Einbauprozess werkseitig durch Eigen- und Fremdüberwachung sichergestellt wird", erklärt Bauleiter Korczinski. "Darum weist das fertige Rohr in den gewünschten Materialeigenschaften keine messbaren Schwankungen auf und die Qualität der mit diesem Verfahren sanierten Kanäle entspricht der Qualität von neu verlegten PE-Standardrohren".
Im Einbauzustand verfügt es über die verfahrenstypische Falte, die den Querschnitt des Rohres um bis zu 35& reduziert. "Dieser Umstand erleichtert das Einziehen in die zu sanierende Leitung erheblich", so Korczinski weiter. Nach dem Einzug wird das PE-Rohr unter Druck mit Dampf erwärmt und beim Erreichen der erforderlichen Temperatur in das ursprüngliche runde Profil rückverformt."
Der Liner nimmt somit wieder seine ursprünglich kreisrunde Form an. Aufgrund der hohen Qualität stellt das Verfahren in vielen Fällen eine schnelle und langfristig wirtschaftliche Alternative in der Rohrsanierung dar.
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