SWP EVOLOC – Das Wickelrohr mit Eigenstatik

21.11.2012

Renovierung » Auskleidung mit Rohren » Wickelrohr-Lining

Wickelrohrverfahren haben eine lange Geschichte. Vor 20 Jahren als Sonderverfahren eher selten eingesetzt gehören sie mittlerweile zum Standardportfolio der Kanalsanierungsverfahren. Die technischen Neuentwicklungen führen zu wirtschaftlicher und universeller Einsetzbarkeit. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein statisch hoch belastbares, kompaktes Rohrsystem.

SWP EVOLOC-Wickelrohrsystem (Quelle: Geiger Kanaltechnik)

Marktbetrachtung

Der Markt der Kanalsanierungstechniken befindet sich in ständiger Entwicklung. Für Fachfirmen, die die Dienstleistung der Kanalsanierung als zentrales Geschäftsfeld ausführen, bedeutet dies, die eigene Ausrichtung regelmäßig mit den Anforderungen des Marktes zu vergleichen. Langfristigen Erfolg verspricht hier nicht der billigste Angebotspreis sondern eine konsequente Anpassung an die Kundenbedürfnisse.

Neben langjährig erprobten Sanierungsverfahren, wie z.B. der KATE-Robotertechnik oder der UV-Linertechnik wird daher in innovativen Unternehmen auch auf die Entwicklung von Sonder- und Alternativtechniken sowie von Nischenprodukten gesetzt.

EVOLOC-Wickelmaschine im Schacht (Quelle: Geiger Kanaltechnik)

Renovierungsverfahren in der Entwicklung

Im Bereich der Renovierungsverfahren ist diese Entwicklung deutlich zu erkennen. Noch vor 15 Jahren bestand fast keine Alternative zum klassischen Nadelfilz-Liner mit Warmwasseraushärtung.

Das Wickelrohrverfahren war damals aufgrund hoher, lizenzabhängiger Materialpreise und aufgrund ungelöster Probleme bei der Anschlusseinbindung nicht konkurrenzfähig. Unter dem ursprünglichen Namen RIBLOC sind jedoch auch viele erfolgreiche Baustellen zu verzeichnen. Erfolgreich deshalb, weil – einmal eingebaut – im Nachhinein beim homogenen Baustoff PVC keine Mängel feststellbar sind. Eine gute Grundlage für Lebensdauer-Betrachtungen.

Die Zeiten für Linersysteme haben sich seitdem geändert, mittlerweile gilt das UV-Lichtlinerverfahren als unkompliziertes, hochwertiges Lining-System. Fünf große Materialhersteller und mindestens zehn zuverlässige, bundesweit tätige Dienstleistungsunternehmen bilden eine solide Basis für den wirtschaftlichen Einsatz beim Endkunden.

Durchmessermaximierung beim Wickelvorgang (Quelle: Geiger Kanaltechnik)

Wickelrohrverfahren – die neue Generation

Auch für das klassische Wickelrohrsystem, bei dem die Wickelmaschine im Schacht steht und das neue Rohr aus einem PVC-Bandprofil produziert wird, kann eine neue Generation mit höchster Präzision und dauerhafter Qualität präsentiert werden. Die Weiterentwicklung liegt in vielfachen Details und hat deshalb auch einen neuen Namen: SWP EVOLOC.

Neu deshalb, weil dieses Wickelrohrsystem mit dem Querschnitt des für den jeweiligen Einsatzfall angepassten Bandprofils bereits die volle statische Tragfähigkeit übernimmt. Die anschließende Verdämmung des Zwischenraumes Altrohr-Neurohr dient dann der Lagesicherung.

Die Weiterentwicklung beim SWP-EVOLOC-Verfahren besteht auch in der engstufigen Durchmesserwahl für das Neurohr. Je nach Kundenwunsch kann mittlerweile der Durchmesser des Neurohres optimiert werden. Abstände von 10-25 mm sind möglich. Große Abstufungen (z.B. Altrohr DN 1300, Neurohr DN1000) sind genauso möglich, wie die Optimierung auf ca. 1 cm durchschnittlichen Ringraumabstand.

Innovative Zusatzlösungen komplettieren das EVOLOC-System. So ist es auch möglich, bei schwierigen Einsatzbedingungen Stoßverbindungen zu erstellen. Werksseitig hergestellte Profilkupplungen schaffen zudem die Möglichkeit, Profilbänder fachgerecht zu verlängern und zu verbinden. Gute Voraussetzungen für die Sanierung von Rohrlängen jenseits der 150 m-Länge.

Dichtheit durch Kaltverschweißung

Entscheidend für die sichere Dichtheit ist beim Wickelrohr die Ausbildung der Nut-Feder-Verbindung. Neben der doppelten Schlossverbindung wird beim EVOLOC-System eine kontinuierliche Injektion des Kaltschweißmittels an der Klebestelle garantiert. Klebepumpen passen die Injektionsgeschwindigkeit exakt dem drehenden Rohrvortrieb an. Ein im Profil eingebauter Hotmelt-Streifen wirkt zusätzlich als Montagesicherung bis zur endgültigen, kraftschlüssigen Materialverbindung. Somit kann der an der Wickelmaschine fest eingestellte Neurohr-Durchmesser über die gesamte Haltungslänge abgesichert werden.

Nut-Feder-System (Quelle: Geiger Kanaltechnik)

Möglichkeiten der Anschlusseinbindung

Die in früheren Jahren schwierigen Anschlusseinbindungen haben durch die Entwicklung der Satellitenrobotertechnik neue Lösungsmöglichkeiten erhalten. Ringraumüberbrückungen von mehr als 20 cm sind problemlos möglich. Speziell adaptierte Epoxidharze schaffen druckdichte, kraftschlüssige Anschlusseinbindungen. Im begehbaren Bereich setzt der Einsatz des vorgefertigten Hatform-Fix-Anschlußhutes neue Maßstäbe. Identische Materialien werden auch hier durch Kaltverschweißung miteinander verbunden.

Systembedingte Wirtschaftlichkeit

Das Wickelrohsystem spielt generell seine Vorteile bei Zugänglichkeit und Wasserhaltungsaufwand aus. Die zerlegbare Wickelmaschine macht die bei klassischen Linertechniken erforderlichen Tiefbauarbeiten (Konus abheben bei großen Durchmessern) überflüssig. Ein zusätzlicher enormer Kostenvorteil: Die Vorflut muss systembedingt kaum gestoppt werden, im Gegenteil, die Reduzierung der Mantelreibung erleichtert den Vorschub des sich eindrehenden Neurohres.

Doppelprofil für erhöhte Statik

Den statischen Anforderungen sind beim EVOLOC-System kaum Grenzen gesetzt. Durch die Produktion von kombinierbaren Doppelprofilen entsteht eine hoch belastbare Sandwich-Bauweise, die dennoch unkompliziert eingebaut werden kann. Aktuelle Pilotbaustellen haben die Zuverlässigkeit des zunächst spektakulären Innovationsproduktes aufgezeigt.

Anschlusseinbindung Hatform-Fix-System (Quelle: Geiger Kanaltechnik)

Wickelrohreinbau bei Vorflut (Quelle: Geiger Kanaltechnik)

EVOLOC-Duplex-Profil (Quelle: Geiger Kanaltechnik)

Hohe Nutzungsdauer

Die Entwicklung im Bereich der Renovierungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen, jedoch ist bereits jetzt absehbar, dass dem Wickelrohrverfahren eine erhöhte Bedeutung beigemessen werden wird. Der homogene Baustoff, die unkomplizierte Bauweise und das zuverlässige Ergebnis machen die Technik planbar.

Bei weitergehender Betrachtung wird man sogar um die Frage nicht herum kommen, inwieweit das qualitätsstarke Wickelrohrverfahren SWP EVOLOC eine Variante der Erneuerung in Geschlossener Bauweise ist. Hinsichtlich technischer Nutzungsdauer und den damit verbundenen Abschreibungsmöglichkeiten könnte das den Markt revolutionieren.

Kontakt

Geiger Kanaltechnik GmbH & Co. KG

Dipl.-Ing. univ. Thomas Palaske

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