20 Jahre Kläranlagen-Leistungsvergleich
16.01.2009
Seit 20 Jahren verfolgt die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) mit ihrem alljährlichen Kläranlagen-Leistungsvergleich die Entwicklung der Reinigungsleistung deutscher Kläranlagen und dokumentiert den Beitrag der Abwasserbehandlung zum Gewässerschutz. Sowohl bei den organischen Schmutzstoffen als auch bei den unter anderem für Algenblüten verantwortlichen Pflanzennährstoffen konnte eine stetige Verbesserung der Ablaufwerte verzeichnet werden. Mit der Auswertung für das Jahr 2007 ist es erstmalig möglich, die von Kläranlagen eliminierten Frachten an Schmutz- und Nährstoffen flussgebietsbezogen darzustellen.
Der Rückblick auf die Entwicklung der Ablaufwerte in den vergangenen 20 Jahren zeigt eindrucksvoll, dass die Ablaufqualität deutlich verbessert wurde und nunmehr bundesweit ein hoher Stand der Abwasserreinigung erzielt werden konnte. Gegenüber den 80er-Jahren konnten die Emissionen der Kläranlagen um mehr als 80 Prozent bei den Phosphorverbindungen und um mehr als 60 Prozent bei den Stickstoffverbindungen reduziert werden. Dies trifft auch für kleinere Kläranlagen zu, für die keine gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich der Nährstoffelimination bestehen. Ein Großteil der derzeit in den Fließgewässern vorhandenen Stickstoff- und Phosphorbelastung stammt nunmehr aus diffusen Quellen.
Signifikante Unterschiede in der Ablaufqualität (vor allem beim Chemischen Sauerstoffbedarf CSB) zwischen den einzelnen Gebieten sind nun-mehr vor allem auf die vorwiegend eingesetzten Kanalisationssysteme (Misch- und Trennverfahren), den unterschiedlich hohen Fremdwasseranfall und die dadurch bedingte Verdünnung des Abwassers zurückzuführen. Dies zeigen auch die Abbaugrade.
Insgesamt konnten auch im Jahre 2007 die Anforderungen der Europäischen Kommunalabwasserrichtlinie im bundesweiten Mittel erfüllt oder deutlich übertroffen werden.
Flussgebiete stehen im Blickpunkt
Erstmalig wurden beim diesjährigen Leistungsvergleich Auswertungen nach Flussgebieten vorgenommen. Diese Betrachtung ist besonders vor dem Hintergrund der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie von Bedeutung. Aus der Perspektive eines Flusseinzugsgebietes (Hauptfluss und Nebenflüsse) werden die verschiedenen Quellen betrachtet, aus denen Schmutz- und Nährstoffe in die Fließgewässer eingetragen werden. Es ist daher besonders interessant zu sehen, wie hoch die von Kläranlagen abgebaute Schmutzfracht in einem Flussgebiet ist. In Summe haben die kommunalen Kläranlagen im Jahr 2007 mehr als 347 000 Tonnen Stickstoff und 64 000 Tonnen Phosphor aus dem Abwasser entfernt, bevor es in die Flüsse eingeleitet wurde. Die kommunalen Kläranlagen schaffen durch ihren weitgehenden Schad- und Nährstoffabbau in allen Flussgebieten eine grundlegende Voraussetzung, die Gewässer als wertvolle Lebensräume zu erhalten.
Kontakt:
DWA-Bundesgeschäftsstelle
Dipl.-Biol. Sabine Thaler
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
Tel.: (0 22 42) 872-142
Fax: (0 22 42) 872-184
E-Mail: thaler@dwa.de
Internet: www.dwa.de
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