5 Jahre Water for the World – Eine Erfolgsgeschichte
11.02.2013
Allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser und angemessenen sanitären Einrichtungen zu sichern ist derzeit eine der größten Herausforderungen auf unserem Planeten. Ungefähr 1,8 Milliarden Menschen sind auf unsauberes Trinkwasser angewiesen, und 2,5 Milliarden Menschen leben ohne adäquate Sanitärversorgung. Dagegen müssen schnellstens dringliche Maßnahmen gesetzt werden. Das ist auch der Grund, warum diese Herausforderung zu einem der zentralen von den Vereinten Nationen (UN) definierten Millennium-Entwicklungsziele erklärt wurde.
Die Hälfte der Krankenbetten in den Entwicklungsländern wird von Menschen in Anspruch genommen, die unter Krankheiten leiden, welche durch unsauberes Wasser, schlechte Sanitärversorgung und mangelhafte Hygiene verursacht wurden. Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen wird zudem die Chance verwehrt, ein Leben in Würde zu führen. Sie sind in einem Teufelskreis von Armut gefangen. Aus diesem Grund wurde der Zugang zu sauberem Trinkwasser und angemessenen sanitären Anlagen zu einem Menschenrecht erklärt.
Dazu kommt noch das Problem, dass die Behandlungskosten für die Krankheiten, die durch die eben genannten Mängel verursacht werden, die nationalen Budgets überfordern. Auf dem afrikanischen Kontinent verursachen diese katastrophalen Zustände einen wirtschaftlichen Verlust im Ausmaß von 5 % des jährlichen BIPs. Mittlerweile aber werfen Investitionen in die Wasser- und Abwasserversorgung hohe Renditen ab. Schätzungen haben ergeben, dass für jeden in den Wasser- und Sanitärbereich investierten US-Dollar dank erhöhter Produktivität vier US-Dollar an Rendite zurückkommen. Und nicht zuletzt wirken sich die ökonomischen und sozialen Bedingungen negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus, weil sie die Produktivität beeinträchtigen, Krankenstände verursachen und den Märkten Produkte vorenthalten.
Die Wirtschaft kann und muss bei den Hilfsmaßnahmen eine führende Rolle übernehmen und dazu beitragen, dass schnellere Fortschritte erzielt werden. Im Jahr 2007 starteten Borealis und Borouge, führende Anbieter innovativer, hochwertiger Kunststoffe, das Programm Water for the World™, um einen Beitrag zur Bekämpfung des globalen Wasserproblems zu leisten. Water for the World konzentriert sich dabei auf drei Bereiche: Erstens, den Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen für Arme und Opfer von Naturkatastrophen zu verbessern. Zweitens, nachhaltige Wassermanagementmethoden zu fördern, um die vorhandenen Wasserressourcen zu schützen. Und drittens, das Bewusstsein in den Kommunen und entlang der Wertschöpfungskette zu schärfen.
In den vergangenen fünf Jahren konnten Borealis und Borouge in Partnerschaft mit Kunden, Kommunen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Forschungsinstituten eine breite Palette an Projekten erfolgreich umsetzen.
Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung verbessern
Gemeinsam mit lokalen NGOs und Rohrkunden hat Water for the World bisher Projekte in Indien, Vietnam, Nepal, China und Pakistan unterstützt und ungefähr 300.000 Menschen direkten Zugang zu Wasser ermöglicht. In Nordpakistan, zum Beispiel, wurden im Neelum Tal acht Dörfer, die bei den verheerenden Überschwemmungen im Juli 2010 den Großteil ihrer Infrastruktur verloren haben, beim Wiederaufbau ihrer Wassserversorgung unterstützt. Hochwertige Kunststoffrohre aus PE 100 Material, die von Borouge und seinem lokalen Rohrproduzenten Sun International zur Verfügung gestellt wurden, leiten nun das Wasser von den Quellen in den Bergen hinunter in die Dörfer.
Water for the World unterstützt auch x-runner, eine Sozialinitiative, deren Ziel es ist, eine nachhaltige Sanitärlösung für Haushalte anzubieten, die an kein Wasser- und Abwasserleitungsnetz angeschlossen sind. Das x-runner Konzept basiert auf einer geruchfreien Kunststofftoilette, die keinen Kanalanschluss benötigt und mit einem Abhol- und Reinigungsservice gekoppelt ist. Die Fäkalien werden recycelt und für die Erzeugung von Energie oder Düngemittel verwendet.
Water and Sanitation for the Urban Poor (WSUP) ist eine Partnerschaft zwischen privatem Sektor, Zivilgesellschaft und universitären Forschungseinrichtungen, in der sich die Fähigkeiten und das Fachwissen aus den drei Sektoren vereinigen. Seit ihrer Gründung hat WSUP mehr als eine Million Menschen in Afrika und Bangladesch mit Wasser, Sanitärversorgung und Hygieneerziehung helfen können. Als Vorstandsmitglieder bringen Borealis und Borouge ihr technisches Fachwissen und ihre strategischen Ratschläge ein und unterstützen WSUP bei der Lukrierung von Spendengeldern seitens namhafter Sponsoren.
Förderung von nachhaltigen Wassermanagementmethoden
Zurzeit fließen 70 % der weltweiten Wasserressourcen in die landwirtschaftliche Produktion. Weil der Bedarf an Nahrungsmitteln bis 2050 um 70 % steigen wird, ist eine gesicherte Wasser- und Nahrungsmittelversorgung ohne entsprechende Vorsorgemaßnahmen ernstlich gefährdet. Viele Bewässerungssysteme sind ineffizient, wobei große Mengen des kostbaren Wassers niemals ihren Bestimmungsort erreichen. Water for the World beteiligte sich an einer Forschungsinitiative zur Evaluierung möglicher wassersparender Strategien in der Landwirtschaft. Im Jahre 2012 brachten Borealis und Borouge Borstar Aquility™ auf den Markt, eine Palette spezieller Kunststoffmaterialien für Tropfbewässerungsrohre, mit deren Hilfe die Wassereffizienz stark verbessert und die Ernteerträge gewaltig gesteigert werden – zwei entscheidende Faktoren, um die globalen Herausforderungen des Wassermangels und des steigenden Nahrungsmittelbedarfs bewältigen zu können.
Weitere 20 % der globalen Wasserressourcen werden von der Industrie verbraucht. Durch die Bewertung seines Wasserfußabdrucks zusammen mit den Folgen auf lokaler Ebene ist ein Unternehmen besser in der Lage, seinen Wasserverbrauch und die damit verbundenen Auswirkungen auf die unmittelbare Umwelt und die benachbarten Kommunen zu analysieren und zu steuern. Mit Water for the World führte Borealis in Zusammenarbeit mit der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm die erste Wasserfußabdruckmessung in der Kunststoffbranche durch.
Dabei wurden vom Water Footprint Network entwickelte Methoden angewandt. Borealis arbeitete auch mit europäischen Water Stewardship Partnern bei der Entwicklung eines europaweiten Standards für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser zusammen und integriert diesen Standard derzeit ins eigene Managementsystem. Das Bekenntnis der Unternehmen zu Nachhaltigkeit zeigt sich in einer wachsenden Anzahl von Initiativen, welche den operativen Fußabdruck des Unternehmens minimieren und sich mit den Auswirkungen der Produkte auf die Gesellschaft nach ihrer Nutzung auseinandersetzen.
Viel wurde schon geleistet, doch der Weg ist noch weit
Seit seinem Start 2007 hat Water for the World für eine Viertelmillion Menschen den Zugang zu Wasser direkt verbessert, indirekt für mehr als eine Million. Die Teilnahme der Unternehmen an den Bewusstseinsbildungs- und Erziehungsprogrammen, bei denen Mitarbeiter, Partner aus der Wertschöpfungskette, Nachbarn, Schulen und die Öffentlichkeit mit eingebunden sind, ist eine wichtige Basis für zukünftige Verbesserungen.
"Das Einzigartige an Water for the World ist, dass es sich um ein wirklich integriertes Programm handelt, das in sektorübergreifenden Partnerschaften wirkt. Wir engagieren uns sowohl bei sozialen als auch umwelt- und geschäftsrelevanten Projekten zur Lösung von Wasserproblemen", sagt Dorothea Wiplinger, Corporate Social Responsibility Manager bei Borealis. Und sie fügt hinzu: "Das Wasserproblem ist komplex und kann nur gemeinsam gelöst werden, ein grundlegendes Element von Water for the World. Keines unserer Projekte hätte ohne das Engagement und die Mitwirkung unserer Partner verwirklicht werden können."
"Durch unser Engagement für Water for the World haben wir tiefere Einblicke in Markt und Konsumenten gewonnen, es hat uns geholfen, die Herausforderungen besser zu verstehen und uns mit wichtigen Stakeholdern zu verbinden", erklärt Mark Garrett, Vorstandsvorsitzender von Borealis. "Water for the World hilft tausenden Menschen direkt und ohne Bedingungen daran zu knüpfen. Was das Programm aber nachhaltig macht ist die Tatsache dass es uns hilft, gesellschaftliche Bedürfnisse zu identifizieren und sie in neue geschäftliche Möglichkeiten zum Wohle von Wirtschaft und Gesellschaft umzuwandeln."
Wim Roels, Vorstandsvorsitzender von Borouges Marketing & Sales Company, stellte fest: "Wir sind stolz auf unsere Leistungen in den vergangenen fünf Jahren. Es gibt allerdings noch viel zu tun. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2013 zum Internationalen Jahr der Zusammenarbeit im Bereich Wasser erklärt, eine hervorragende Gelegenheit, unseren partnerschaftlichen Ansatz mit Water for the World weiter auszubauen."
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