Auftraggeber diskutieren Aspekte der Qualitätssicherung: Fachgespräch der Gütegemeinschaft Kanalbau in Oberhausen

28.10.2008

"Erfolgreiche Kanalinspektion und Zustandsbewertung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden" lautete der Titel des Fachgespräches für Auftraggeber, zu der die Gütegemeinschaft Kanalbau Bauingenieure und Techniker aus Stadtentwässerungsbetrieben, Abwasserverbänden, Ingenieurbüros, Aufsichts- und Genehmigungsbehörden sowie Bauabteilungen des Landes, der Wirtschaft und der Industrie in das "Technologiezentrum Umweltschutz" nach Oberhausen eingeladen hatte.

Die hohe Zahl an Anmeldungen machte das Interesse an der Veranstaltung deutlich, bei der die besonderen Aspekte der Qualitätssicherung bei Ausschreibung, Ausführung und Auswertung unter besonderer Berücksichtigung der europäischen Norm DIN EN 13508 sowie der DWA-Merkblätter DWA-M 149-2 und DWA-M 149-3 diskutiert wurden. Als Referenten konnte die Gütegemeinschaft Dipl.-Ing. Robert Thoma, öbuv. Sachverständiger für Kanalinspektion und Kanalsanierung aus Würzburg gewinnen, der als Mitglied im Arbeitskreis „Arbeitshilfen Abwasser“ und den entsprechenden Fachausschüssen der DWA die Standards der Zustandserfassung und deren EDV-technischen Anwendungen von Beginn an begleitet und mitgestaltet hat. Gemeinsam mit Co-Referent Dipl.-Ing. Thomas Glahn, einem vom Güteausschuss der Gütegemeinschaft Kanalbau beauftragten Prüfingenieur, gab Thoma eine Übersicht zu den aktuellen technischen Regeln und Verfahren und machte mit Fallbeispielen aus der Praxis die verschiedenen Schritte von der Ausschreibung über die Vergabe und Überwachung von Kanalinspektionsarbeiten deutlich.

Noch nicht von allen umgesetzt
Unter den Teilnehmern herrschte Konsens: Die Kanalinspektion hat große Bedeutung bei der Abnahmeuntersuchung neuer Abwasserkanäle und der Instandhaltung bestehender Abwassernetze. Anlass genug für die Gütegemeinschaft Kanalbau, dieses Thema in die Reihe "Fachgespräche für Auftraggeber" aufzunehmen. Den technischen Standard der verschiedenen Verfahren bei der Zustandserfassung beurteilt Robert Thoma als gut. Auch die aktuellen Normen und Regelwerke, etwa die Euronorm DIN EN 13508 in Verbindung mit dem DWA-Merkblatt M 149-2, seien gute Instrumente für eine erfolgreiche Durchführung der erforderlichen Arbeiten. "Durch die DIN EN 13508 "Zustandserfassung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden Teil 2: Kodiersystem für die optische Inspektion" ergeben sich durchaus neue Möglichkeiten der Dokumentation und Auswertung", so Thoma. Diese würden allerdings bei weitem noch nicht von allen Auftraggebern genutzt, obwohl die Norm längst angewendet werden müsste – auch das machte der Sachverständige für Kanalinspektion und Kanalsanierung deutlich. Eine Aussage, die eine entsprechende Umfrage unter den Teilnehmer bestätigte. Mehr als 90 % der Anwesenden arbeiten noch nach den alten Regelwerken. Ein Wert, der durchaus dem bundesweiten Durchschnitt entspricht, wie eine im vergangenen Jahr durchgeführte Umfrage bei Fachgesprächen in mehreren deutschen Großstädten ergab. "Neben Berührungsängsten mit einem auf den ersten Blick umfangreicheren und komplizierteren Bewertungssystem spielt dabei meist auch die technische Ausstattung der Arbeitsplätze eine Rolle", weiß Thoma. Die Umstellung auf das neue System, dass sich ohne Datenbank und modernste EDV nicht bewerkstelligen lasse, sei nach wie vor ein Problem, vor allem in kleineren Kommunen. Klar wurde auch, was in Norm und Merkblatt nicht geregelt wird. So finden sich keine Anforderungen an Durchführung und Qualität, bzw. zur Qualifikation des Personals. Ein wichtiger Aspekt, der die Auftraggeber in Hinblick auf eine wirtschaftliche und erfolgreiche Durchführung von Kanalbaumaßnahmen weiterhin in die Verantwortung nimmt. Sowohl bei der Ausschreibung als auch bei Ausführung und Auswertung. Die Beispiele aus der Praxis zeigen immer wieder, dass Fehler passieren können. Es wurden schon die falschen Kanäle saniert, weil bei der Zustandserfassung schlampig gearbeitet wurde", so Thoma. Auftraggeber seien deshalb gut beraten, die entsprechenden Ergebnisse selbst noch einmal zu überprüfen.

Konzept kommt an
Dieser Praxisbezug kommt an. Das zeigt die Resonanz bei den Teilnehmern ebenso wie die Auswertung der Fragebögen, die die Gütegemeinschaft bei den Fachgesprächen auslegt. Mehr als 2300 Personen haben 2007 an 71 Auftraggeber-Fachgesprächen teilgenommen. 93,7 % gaben "sehr gut" bzw. "gut" bei dem Kriterium "Erwartungen erfüllt" an. 92,4 % waren mit den „verwertbaren Anregungen“ sehr zufrieden.


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