Baumaßnahmen im Klärwerk Kohlfurth abgeschlossen. Wupperverband lädt zum "Tag der offenen Tür" ein.

12.10.2006

Die umfangreichen Baumaßnahmen des Wupperverbandes im Klärwerk Kohlfurth sind abgeschlossen. Am Sonntag, 22. Oktober, wird die ausgebaute Anlage offiziell in Betrieb genommen. Der Wupperverband lädt daher die Bürgerinnen und Bürger zu einem "Tag der offenen Tür" von 11.00 bis 17.00 Uhr ein. Informationen zum Programm werden in Kürze im Internet und über die Presse veröffentlicht.

Seit 1998 wurde das Klärwerk des Wupperverbandes bei laufendem Betrieb ausgebaut. In der Anlage wird das Abwasser aus Wuppertal-Ronsdorf, -Cronenberg und -Kohlfurth, Remscheid-Lüttringhausen, -Hasten, Hohenhagen, -Güldenwerth und Teilen Lenneps sowie aus Solingen-Kohlfurth, -Meigen, -Stockdum, -Klauberg und -Ketzberg gereinigt. Das Klärwerk hat eine Ausbaugröße von 156.000 Einwohnerwerten (Einwohner und Einwohnergleichwerte aus Industrie und Gewerbe). Pro Sekunde kann das Klärwerk maximal 1.640 Liter Abwasser aufnehmen.

EU-Vorschriften und deutsches Recht fordern zum Schutz von Flüssen und Meeren die Senkung des Stickstoffgehalts. Stickstoff ist ein Nährstoff, der die Wasserqualität beeinträchtigt, wenn er in zu hoher Konzentration vorkommt. Dies kann z. B. zur Überdüngung des Gewässers führen. Vor dem Ausbau konnte das Klärwerk Kohlfurth den heutigen Anforderungen an die Reinigungsleistung nicht mehr gerecht werden. Durch den Ausbau wird die Abbauleistung für Stickstoff erheblich gesteigert, so dass der geforderte Überwachungswert sicher eingehalten und die Wasserqualität der Wupper weiter verbessert werden kann.

Die Sanierung und Erweiterung der Belebungsbecken zur weitergehenden Stickstoffentfernung war der Schwerpunkt der gesamten Baumaßnahme. In diesen Becken entfernen Mikroorga-nismen den im Abwasser gelösten Stickstoff. Die vorhandenen zwei Belebungsbecken wurden saniert und zwei weitere Belebungsbecken errichtet. Das Volumen der Belebungsstufe wurde von zuvor 8.000 Kubikmeter auf mehr als das Dreifache (25.660 Kubikmeter) erweitert. Darüber hinaus wurden die bestehenden Nachklärbecken saniert. Ein weiteres Nachklärbecken wurde gebaut.

Auch die mechanische Reinigungsstufe mit Rechen und Sandfang, in der grobe Schmutzstoffe aus dem Abwasser entfernt werden, wurde modernisiert. Das Betriebsgebäude wurde aufgestockt. Die beiden Faultürme, in denen der bei der Abwasserreinigung anfallende Klärschlamm ausgefault wird, mussten ebenfalls saniert werden. Ein weiterer Schlammeindicker wurde erstellt.

Um das bei der Klärschlammfaulung anfallende Biogas zur Strom-erzeugung zu nutzen, hat der Wupperverband einen Gasspeicher und ein Blockheizkraftwerk (BHKW) errichtet. Das BHKW ist seit dem Jahr 2000 in Betrieb. Pro Jahr erzeugt es rund 1,8 Millionen Kilowattstunden Strom. Das entspricht in etwa dem jährlichen Stromverbrauch von 400 Vier-Personen-Haushalten. Durch die Nutzung des erneuerbaren Energieträgers Faulgas können ca. 50 % des Strombedarfs und 100 % des Wärmebedarfs (Heizung der Faulbehälter, Beheizung der Betriebsgebäude) im Klärwerk Kohlfurth gedeckt werden.

Der Ausbau des Klärwerks erfolgte in mehreren Stufen mit Erfolgskontrolle. Auf diese Weise konnten die Wirkung der bereits umgesetzten Maßnahmen überprüft und auch technische Neue-rungen erprobt werden.

Der Einsatz von Membranen zur idealen Trennung von Schlamm und Wasser ist die neueste Technologieentwicklung in der Abwasserreinigung. Durch die intensive Förderung des Landes NRW konnte auch beim Wupperverband ein Projekt realisiert werden. Auf dem Klärwerk Kohlfurth wird die Membrantrennstufe in einer Behandlungsanlage für hoch mit Stickstoff belastete Prozesswässer aus der Schlammentwässerung eingesetzt. Mit Hilfe der Membranen werden empfindliche Bakterienstämme zurück gehalten, die eine kostengünstige Form der Stickstoffelimination  ermöglichen. Die mit 640 m² Membranfläche ausgerüstete und voll in das Klärwerk eingebundene Anlage ist seit 2005 in Betrieb und befindet sich derzeit in der Erprobungsphase. Die Kosten für den Ausbau des Klärwerks in Höhe von rund 33,6 Mio. Euro wurden von den Verbandsmitgliedern genossenschaftlich getragen.

Ihre Ansprechpartner beim Wupperverband:
Bautechnik: Thorsten Luckner, Projektleiter, Telefon: +49 (0) 202/ 583-219  
Verfahrenstechnik: Dirk Gengnagel, Abwassermeister, Telefon: +49 (0) 202/ 47 12 39


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