Der Stand der Wissenschaft aus der Stadt der Wissenschaft: Das 23. Oldenburger Rohrleitungsforum 2009

09.10.2008

Im Februar 2008 wurde Oldenburg von der Deutschen Stiftung Wissenschaft zur „Stadt der Wissenschaft 2009“ gekürt. Eine der ersten der vielfältigen Veranstaltungen, mit denen Oldenburg dieses Ehrenjahr begeht, ist gleich die mutmaßlich besucherstärkste: Am 5 und 6. Februar 2009 lädt das Institut für Rohrleitungsbau Oldenburg (iro) die Fachwelt zum 23. Oldenburger Rohrleitungsforum an den Studienort Oldenburg der Fachhochschule OOW ein. Das Motto der Veranstaltung ist zugleich klares Programm: Rohrleitungen - Stand der Wissenschaft aus der Stadt der Wissenschaft. Was nicht heißt, dass 2009 nur Akademisches rund um Bau, Betrieb und Instandhaltung von Rohrleitungsnetzen der Ver- und Entsorgung geboten würde; mehr denn je spricht das breit angelegte Tagungsprogramm den Informationsbedarf des Praktikers an, von der umfangreichen Begleitausstellung ganz zu schweigen, in der sich die Branche das erste große Stelldichein des Jahres gibt.

Bei der Eröffnungsveranstaltung im Lichthof der Fachhochschule geht es folgerichtig darum, den Stellenwert des Fachhochschulstandorts Oldenburg in der Forschungslandschaft anhand aktueller F+E-Projekte zu illustrieren. Das Spektrum reicht von der photogrammetrischen Messtechnik im Rohrleitungsbau über die Analyse gefährlicher Rollschwingungen im Seegang bis hin zur Wärmerückgewinnung aus Abwasser. Am zweiten Veranstaltungstag richtet sich der Blick der Wissenschaft auf „die Entwässerungssysteme der Zukunft“, bevor sich das Interesse der Physis von Rohrleitungsnetzen, genau gesagt, der Analyse ihres Zustandes zuwendet.

Ein klassischer roter Faden, der sich auch durch das 23. Oldenburger Rohrleitungsform zieht, ist die Präsentation von Innovationen und modernen Anwendungstrends der unterschiedlichen Rohrwerkstoffe. Neben Duktilguss, Stahl, Beton, Steinzeug und den thermoplastischen Kunststoffen hat sich inzwischen auch GFK mit einem eigenen Präsentationsblock fest aufn dem Rohrleitungsforum etabliert.

Ein Problem, mit dem fast jede Leitungsbaustelle konfrontiert wird, ist Grundwasser. In Oldenburg werden moderne Konzepte im Umgang mit Grundwasser vorgestellt und diskutiert, etwa die spannende Frage, wie denn eine Grundwasserabsenkung ohne Entnahme funktioniert.

Akut politisch wird Stadtentwässerung, sobald es um die Grundstücksentwässerung geht. Auf dem kommenden Rohrleitungsforum gibt ein eigener Vortragsblock einen Eindruck davon, wohin die Reise auf dem Grundstück künftig rechtlich wie technisch geht. Eine Bestandsaufnahme der Inspektionskamera-Technik wird ebenso geboten wie ein Überblick über den Status quo in Sachen Schlauchlining, einer Sanierungstechnik, in die auch bei der Sanierung von Grundstücksentwässerung große Hoffnungen gesetzt werden. Das Thema wird auch bei der Präsentation der aktuellen Arbeitsergebnisse von Rohrleitungssanierungsverband (RSV) und der Deutschen Gesellschaft für Grabenloses Bauen (GSTT) unter dem Dachthema „Vorteile grabenloser Bauweisen“ aufgegriffen. Hier stehen neben den Hausanschlüssen für Gas-, Wasser- und Abwasser auch die grabenlosen Bautechniken im Druckrohrbereich sowie No-dig-Sanierungsverfahren für nicht begehbare Abwasserleitungen im Brennpunkt.

Im übrigen ist und bleibt das Oldenburger Rohrleitungsforum natürlich das Mekka für Bautechniker, die sich den Blick auf aktuelle Bauverfahren und Richtung weisende Projekte erhoffen, Dieses Versprechen löst allem voran (und wie immer) der Vortrags-Doppelblock zur Horizontal Directional Drilling-Technologie ein. Da beim Bauen die Kenntnis von Geologie und Bettungsbedingungen eine Schlüsselrolle für den Erfolg ist, war es konsequent, dass das iro einen eigenen Themenschwerpunkt „Rohrumgebung , Boden, Oberfläche“ ins nächstjährige Programm aufgenommen hat. Ganz besonderer Aufmerksamkeit dürfte die in drei Vorträgen untermauerte Behauptung sicher sein, dank moderner Verfahren der Leitungsortung werde es inzwischen „vor der Hacke heller“.

Ein spezifischer Einsatzbereich grabenloser Bauverfahrenstechnik ist 2009 Gegenstand der „Diskussion im Cafe“: Hier wird man unter Leitung namhafter Experten über die Möglichkeiten und Grenzen grabenloser Dükerbautechnologie speziell bei der Kreuzung von Fließgewässern durch Rohrleitungen debattieren.

Erfolgreiches Bauen von Rohrleitungsnetzen ist aber nicht nur Technologie, sondern auch professionelles Management. Davon kann sich überzeugen, wer die Präsentationen zum IT-gestützten Controlling für den Rohrleitungsbau besucht. Überhaupt IT: Die zeitgemäße Informationsgewinnung und Verarbeitung ist auch bei der 23. Auflage des Oldenburger Rohrleitungsforum ein unverzichtbares Thema und wird entsprechenden Raum finden.

Erstmals -und angesichts des Dachthemas folgerichtig- steht diesmal die Stadtentwässerung der Gastgeberstadt Oldenburg im Blickpunkt des Rohrleitungsforums. Der auch für viele andere Netzbetreiber relevante Hintergrund dazu ist die Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie; diese politische Vorgabe „aus Brüssel“ greift inzwischen zunehmend massiv ins kommunale Handeln bei Ausbau und Sanierung der Entwässerungsnetze ein, und das nicht nur in Oldenburg.

Voll wie eh und je wird es Anfang Februar aber nicht nur in den Hörsälen an der Ofener Straße sein, sondern auch in den Fluren der FH und den angrenzenden Anbauten, die eigens für die begleitende Fachausstellung errichtet werden. Denn die ist laut iro auch für 2009 mit rund 315 Anmeldungen bereits restlos ausgebucht.

Eine Oldenburger Wissenschaft für sich bleibt die Herstellung von Grünkohl mit Pinkel. Den Stand der Wissenschaft in dieser wichtigen Frage werden die Teilnehmer des 23. Oldenburger Rohrleitungsforum in einem breit angelegten Selbstversuch im Rahmen des „Ollnburger Gröönkohlabends“ ausloten - wie immer empirisch abgesichert durch erkenntnisbeschleunigende Getränke.


Kontakt:
Institut für Rohrleitungsbau an der FH Oldenburg e.V. (iro)
Frau Ina Kleist
Ofener Straße 18
26121 Oldenburg
Tel.: 0441 361039-0
Fax: 0441 361039-10
E-Mail: ina.kleist@iro-online.de
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