Ein Vortrieb erster Güte
27.01.2020
ln Hamburg-Billstedt war Michel Bau im Auftrag der Natur unterwegs: Mit einem bemannten Rohrvortrieb querte das Team einen geschützten Knick. Trotz Grundwasser und lehmigem Boden wurde das Ziel in Bestzeit erreicht.
Im Stadtteil Hamburg-Billstedt entsteht zurzeit östlich des Öjendorfer Sees das neue Wohngebiet Haferblöcken. Hier plant eine große lmmobilienentwicklungsgesellschaft die Errichtung von 297 Reihenhäusern und zahlreichen weiteren Wohn- und Gesellschaftsgebäuden. Das Erschließungsgebiet ist durch einen naturgeschützten Knick getrennt, der aufgrund strenger Auflagen nicht in offener Bauweise gequert werden durfte.
Michel Bau wurde daher als Subunternehmer mit einem Vortrieb beauftragt. Auf einer Strecke von 21 Metern unterquerte die Kolonne den naturgeschützten Knick mit einem Stahlbetonrohr DN 1200 als Schutzrohr für diverse Fremdleitungen wie Trinkwasser-, Strom-, Telekommunikations- und Fernwärmeleitungen.
„Das verantwortliche Rohrleitungsbauunternehmen benötigte ein unterirdisches Verfahren in geschlossener Bauweise", erläutert Bauleiter Roman Mejramov. „Das ursprünglich als Spülbohrung geplante Verfahren wurde wieder verworfen, da der Boden überwiegend aus Geschiebemergel bestand, welcher mit Findlingen durchsetzt war. Das Ziel war es, die Bergung von eventuellen Hindernissen zu ermöglichen. ohne eine gesonderte Bergungsbaugrube erstellen zu müssen."
Das Wochenende kommt, das Grundwasser geht
Eine vierköpfige Kolonne übernahm daber Ende April 2019 den bemannten Rohrvortrieb mit manuellem Bodenabbau an der offenen Ortsbrust. Die Erde wurde mit einem Erdsauger aus dem Vortriebsrohr befördert.
Nördlich des Knicks erstellte das Michel Bau-Team eine 3,50 Meter tiefe Startbaugrube (Länge: 9,50 Meter, Breite: 3,50 Meter); südlich des Knicks entstand eine ebenso tiefe Zielbaugrube (Länge: 3 Meter, Breite: 2,50 Meter). Gleich zu Beginn musste Michel Bau auf ein unerwartetes Ereignis reagieren.
„Es ist plötzlich sehr viel Grundwasser aufgetreten. Weil wir die notwendigen Filter und Vakuumpumpen ständig auf Lager haben, konnten wir bereits einen Tag später - an einem Freitag - die Grundwasserabsenkung installieren und über das Wochenende laufen lassen. So konnten wir am Montag wie geplant und fast ohne Zeitverlust weiterarbeiten."
Schneller als geplant zum Ziel
Eine weitere Herausforderung stellten die Bodenverhältnisse dar: „Wir trafen mit unserem Vortrieb auf einen extrem nassen, klebrigen Lehmboden, der nach kurzer Zeit die Schläuche des Erdsaugers verstopft hat. Etwa zwei Stunden am Tag waren unsere Mitarbeiter ausschließlich damit beschäftigt, die einzelnen Schlauchteile zu entkoppeln und mit einem Hammer frei zu klopfen", berichtet Pressmeister Bastian Lange . „Statt der geplanten Strecke von drei Metern am Tag konnten wir teilweise nur einen Meter zurücklegen", so der Bauleiter.
Dennoch konnte Michel Bau das Bauvorhaben sogar vier Tage vor dem geplanten Bauende am 17. Mai abschließen. „Wir haben die Schichten teilweise verlängert und auch die Zielbaugrube schneller fertiggestellt als erwartet", so BauIeiter Roman Mejramov.
Dass auf der Baustelle trotz der Widrigkeiten alles vorbildlich ablief, bestätigte auch ein externer Prüfingenieur dar Gütegemeinschaft Kanalbau, der unter anderem die Baugruben- und Rohrstatik sowie die digitale Dokumentation der Baumaßnahme begutachtete. Er bestätigte die Qualifikation von Michel Bau im Bereich Vortriebsverfahren und verlängerte so das Gütezeichen Kanalbau VO.
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