Erschließungsgebiet Möllenkamp 2. Alles unter Kontrolle

16.03.2007

Everswinkel liegt zwischen Münster und Warendorf. Die verkehrsgünstige Lage ist einer der Gründe, warum die Gemeinde mit ihren rund 10.000 Einwohnern kontinuierlich wächst. Erst kürzlich ist das Neubaugebiet Möllenkamp 2.1 mit 38 Eigenheimen und vier Wohn-Gewerbeobjekten erschlossen worden. Wichtig war der Gemeinde, dass hierbei die Voraussetzungen für eine gute Kontroll- und Wartungsmöglichkeit der Hausanschlusskanäle geschaffen wurden. Denn häufig haben Funktionsmängel im privaten Teil massive negative Auswirkungen auf das Funktionieren der öffentlichen Entwässerungsanlagen. Das OVG Lüneburg entschied deshalb 1998, dass die Gemeinden vom Grundstückseigentümer das Setzen eines Kontrollschachtes verlangen können.

So weit wollte man es in Everswinkel jedoch erst gar nicht kommen lassen. Deshalb entschied die Gemeinde, die Hauskontrollschächte gleich mit zu setzen, um späteren Ärger zu vermeiden. Da man Schmutz- und Regenwasser getrennt ableiten, aber möglichst nur eine Schachtabdeckung auf dem Grundstück haben wollte und zudem individuell einstellbare Schachthöhen benötigte, konnte der Funke-Fachberater Ralf Erpenbeck den Auftraggeber von den Vorteilen eines HS®-Hauskontrollschachtes DN/OD 800 überzeugen. Zum Einsatz kamen weiterhin HS®-Rohre für Hausanschlüsse DN/OD 160 in den Farben blau und braun sowie HS®-Rohre für Sammler DN 200 bis 250.

„Wir haben bereits in der ersten Neubauphase im Möllenkamp durchgesetzt, dass Hauskontrollschächte eingerichtet werden“, erzählt Dipl.-Ing. Frank Holzmüller vom Technischen Bauamt der Gemeinde Everswinkel. „Bis dahin waren die Besitzer selbst für das Einrichten verantwortlich, was aber oftmals falsch umgesetzt wurde.“ Nun wollte man eine vernünftige Lösung herbeiführen und entschied sich, das Setzen der Kontrollschächte selbst zu veranlassen.

Die Entscheidung für das HS®-Programm von Funke war schnell gefallen, denn Dipl.-Ing. Frank Holzmüller sind die Produkte bereits seit mehreren Jahren bekannt. „Besonders gut gefällt mir die Farbgebung“, erklärt der Leiter des Technischen Bauamtes Everswinkel und spielt damit auf die blauen Regenwasser- und die braunen Schmutzwasserleitungen an, die eine Zuordnung der Kanäle selbst etliche Jahre nach der Verlegung noch zweifelsfrei möglich machen – und das sowohl von außen als auch von innen! „Dadurch, dass sich die Leitungen optisch voneinander unterscheiden, findet keine Verwechselung mehr statt. Dies hat sich schon bei der Planung bewährt.“

Zwei in einem
Wichtig war dem Auftraggeber auch, dass in dem Kombi-Schacht keine Durchmischung des Schmutz- und Regenwassers entsteht. Das kann der HS®-Hauskontrollschacht DN/OD 800 gewährleisten, obwohl beide Abwässer durch einen Schacht abgeleitet werden. Das Schmutzwasser wird in einem offenen Gerinne DN/OD 160 durch den Schacht geführt. Die Ableitung des Regenwassers erfolgt durch einen unter der Berme liegenden K 90-Abzweig, auf dem ein blaues HS®-Kanalrohr DN/OD 160 sitzt. Das blaue Steigrohr reicht bis unter die BEGU-Abdeckung und ist auf diese Weise gut erreichbar. Ein geruchsdichter Schraubdeckel verhindert eine Vermischung auch bei Rückstau und Verstopfung.

Vorbildliches System

„Durch das Prinzip „zwei in einem“ ist der Einsatz des Hauskontrollschachtes sehr wirtschaftlich. Die Baukosten bleiben zudem durch sein leichtes Gewicht gering“, erläutert Ralf Erpenbeck, Fachberater der Funke Kunststoffe GmbH. Die kleine Bauform mit einem Innendurchmesser von 764 mm überzeugte ebenfalls. Sie lässt zwar ein Besteigen des Schachtes nicht zu, bietet dafür aber sehr gute Platzverhältnisse, um alle erforderlichen Arbeiten wie Kamerauntersuchung oder Spülung von der Geländeoberkante aus durchzuführen. Als das Technische Bauamt beschlossen hatte, das Setzen der Hauskontrollschächte selbst in Auftrag zu geben, stellte sich nur die Frage, wo das geschehen sollte. Die Parzellierung war zu diesem Zeitpunkt nämlich noch nicht abgeschlossen. Als ideale Stelle bot sich die Grundstücksgrenze bzw. die Garagenzufahrt an.

Die variable Schachthöhe erwies sich für die besondere Situation im Erschließungsgebiet als sehr vorteilhaft, da die Topographie vor Ort nicht einheitlich ist und individuelle Einstellungen erforderte. „Wir haben die Schächte im Mittel dem Straßenniveau angepasst. Je nachdem, wie die Besitzer ihr Grundstück gestalten wollen, ist eine Veränderung der Höhe durch das um 300 mm verstellbare Teleskoprohr möglich“, beschreibt der Planer Georg Brockamp von der Gnegel GmbH die Maßnahme. „Außerdem halte ich das System Funke auch deshalb für vorbildlich, weil es viele Anschlussmöglichkeiten in andere Materialien bietet.“

Zufriedenheit herrschte auch beim ausführenden Unternehmen. Denn die HS®-Variomuffe bewährte sich hier erneut. Zwängungen bei der Verlegung von Bögen oder im Muffenbereich bei der Verlegung der Hausanschlussleitungen stellten aufgrund der in das Formstück integrierten Kugel kein Problem dar. Sie lässt sich im Bereich von 0° bis 11° frei bewegen. Ebenso wie alle anderen Bauteile des HS®-Rohrsystems ist die Variomuffe wandverstärkt und in der Farbtrennung blau-braun erhältlich. Das bietet Vorteile auf der Baustelle, wie Robert Altefrohne, der Geschäftsführer der Altefrohne Tiefbau GmbH & Co. KG feststellt: „Dank dem flexiblen Rohrsystem gestaltete sich das Verlegen deutlich einfacher. Dadurch, dass es spannungsfrei ist, werden außerdem Undichtigkeiten und Wurzeleinwuchs vermieden.“ Die Dichtigkeit wurde auch bei der anschließenden Kamerabefahrung festgestellt. Die Abnahme erfolgte ohne Beanstandung.

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