Fachgespräche Rohrvortrieb - Erfolgreiche Veranstaltungsreihe wird im Januar 2007 fortgesetzt

Interessante Fachbeiträge präsentierten diesmal Prof. Dr.-Ing. Dietmar Placzek, Geschäftsführer und Gesellschafter der ELE, Erdbaulaboratorium Essen, Dr. Christian Falk, Abteilungsleiter im Tiefbauamt der Stadt Dortmund sowie Dipl.-Geol. Burkhardt Schulz, Projektleiter des Fachbereiches Gutachten im Hause S & P Consult.

Prof. Placzek informierte die über 100 Teilnehmer über das "Baugrundrisiko beim Rohrvortrieb". Als geschäftsführender Gesellschafter des ELE Erdbaulaboratoriums Essen und Honorarprofessor des Instituts für Grundbau und Bodenmechanik, Felsmechanik und Tunnelbau der Universität Duisburg-Essen ist die Untersuchung der Wechselwirkung von Baugrund und Rohrvortrieb ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit. In seinem Vortrag machte Prof. Placzek den Unterschied zwischen "echtem" und "unechtem" Baugrundrisiko deutlich und erläuterte ausführlich die Anforderungen an die Aussagen des Baugrundgutachtens. Prof. Placzek über die Fachgespräche Rohrvortrieb: "Eine informative, sinnvolle Veranstaltung, die ein wichtiges Generalthema zum Inhalt hat. Das große Interesse der Teilnehmer hat ein sehr offenes Diskussionsforum ermöglicht. Insbesondere die lockeren Gesprächsrunden nach dem Vortragsteil sorgen für eine sehr angenehme Gesamtatmosphäre".

Burkhardt Schulz berichtete über baugrundbedingte Schadensfälle beim Rohrvortrieb. Anhand ausgewählter Fallbeispiele wurde aufgezeigt, dass Schadensfälle infolge "echten Baugrundrisikos" beim Rohrvortrieb eher selten sind und in der Praxis oftmals im Zusammenhang mit "unechtem Baugrundrisiko" auftreten bzw. Kombinationen aus beiden  (bspw. Arbeiten entgegen den Regeln der Technik) schadensursächlich sind. "Baugrundbedingte Schäden" und gegenüber Baugrunderkundungskosten ungleich höhere finanzielle Aufwendungen während der Bauausführung könnten oftmals durch eine zielführendere Zusammenarbeit der Projektbeteiligten minimiert werden. Hier sind Baugrundgutachter, Planer, Bauherren und ausführende Firmen gefordert.

Als Leiter des Tiefbauamtes Dortmund berichtete Dr. Falk in seinem Vortrag über den "Umgang mit dem Baugrundrisiko aus Sicht des Auftraggebers". Seiner Meinung nach ist die Aktualität des Themas "Rohrvortrieb" mehr denn je gegeben, u. a. durch aktuelle Änderungen des Vergaberechts und der einschlägigen Regelwerke der DWA, wie zum Beispiel A 125 und A 161. Einen weiteren Beitrag leisten wichtige Neuentwicklungen, wie die vortriebsbegleitende Ermittlung der zulässigen Rohrbelastung und nicht zuletzt die vielen laufenden und geplanten Rohrvortriebe im Ruhrgebiet, das durch die naturnahe Umgestaltung der Emscher und ihrer Nebenläufe zu einem Anwendungsschwerpunkt des Rohrvortriebs geworden ist. Seiner Meinung nach sollten die Fachgespräche Rohrvortrieb unbedingt unverändert fortgeführt werden mit einem Schwerpunkt auf dem zwanglosen Erfahrungsaustausch abseits der Vortragsprogramms. "Die zum wiederholten Male sehr rege Beteiligung zeugt von dem großen Bedarf aller an Rohrvortrieben Beteiligten, also Bauherren, Baufirmen, Planern und der Wissenschaft, einen Gedankenaustausch auch abseits bestehender Geschäftsbeziehungen und aktueller Projekte zu pflegen. Dem Veranstalter sei Dank, dass er ein Forum für einen solchen "informellen Gedankenaustausch" liefert, betont Dr. Falk.

Über diese durchweg positive Resonanz freut sich Dr.-Ing. Britta Schößer, die bei der S & P Consult GmbH für den Bereich Rohrvortrieb verantwortlich ist: "Durch die kontinuierlich gestiegene Teilnehmerzahl ermutigt, werden wir das Konzept auf jeden Fall weiterführen und planen einen Ausbau der Veranstaltung durch begleitende Fachausstellungen."
Im Jahr 2007 werden die Fachgespräche wieder im Januar, Mai und September stattfinden. Bei der Veranstaltung im Januar steht die "Statische Berechnung von Vortriebsrohren nach dem überarbeiteten Regelwerk ATV-DVWK-A161" im Mittelpunkt. Der genaue Termin wird noch rechtzeitig bekannt gegeben.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe gibt es auch unter http://www.stein.de.
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