Freudenbergs Kläranlagen in kompetenter Hand
30.10.2018
ABW Wertheim übernimmt ab 2019 die Betriebsführung.
Der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung Wertheim (ABW) übernimmt zum 1. Januar 2019 die Betriebsführung der Abwasseranlagen der Stadt Freudenberg.
Bürgermeister Roger Henning besiegelte gemeinsam mit ABW-Leiter Helmut Wießner und Wertheims Bürgermeister Wolfgang Stein die interkommunale Zusammenarbeit im Oktober im Rahmen eines Pressetermins auf dem Gelände der Kläranlage Freudenberg.
Die Gemeinderäte der beiden Kommunen hatten bereits im Juli die Übernahme beschlossen. "Das ist ein wichtiger Tag für die Stadt Freudenberg", erklärte Bürgermeister Roger Henning. Er betonte die erfolgreiche Kooperation mit der Stadt Wertheim im gemeinsamen Zweckverband Wasserversorgung Main-Tauber.
Henning erhoffe sich von der neuen öffentlich-rechtlichen Vereinbarung auch im Bereich Abwasserbeseitigung eine bessere Versorgung. "Es wird sicherlich eine sehr gute Zusammenarbeit", sagte der Bürgermeister. "Ich glaube, dass wir den richtigen Schritt gehen."
In Freudenberg ist die Betriebsführung der Kläranlage seit Jahren an eine Privatfirma vergeben. Das Kanalnetz einschließlich aller Anlagen betreibt die Stadt selbst. Die Anforderungen an den Umweltschutz nehmen in fachlicher und in rechtlicher Hinsicht ständig zu. Das führt im Bereich der Abwasserbeseitigung dazu, dass auch kleinere Kommunen immer umfangreicheres Wissen vorhalten müssen.
Auch bei der wirtschaftlichen Betriebsführung bereitet die kleinteilige Struktur in der Region zunehmend Schwierigkeiten. Einen tragfähigen Lösungsansatz bietet die interkommunale Kooperation. Mit dem Ziel, die Betriebsführung für Kläranlage und Kabelnetz inklusive der Anlagen zur Regenwasserbehandlung zusammenzuführen, hat die Stadt Freudenberg Gespräche sowohl mit dem ABW als auch mit dem bisherigen Betreiber geführt.
Im Ergebnis überzeugte das vom ABW vorgelegte Angebot: Das Entgelt für die Betriebsführung beträgt laut Vertrag jährlich 408.700 Euro. Das Personal wird insgesamt um drei Stellen ausgeweitet. Unverändert bleibt die Kommune zuständig für die Erhebung und Festlegung von Abwassergebühren und -beiträgen. Der Freudenberger Gemeinderat beschloss am 9. Juli die Übernahme, der Gemeinderat der Stadt Wertheim stimmte eine Woche später zu.
"Wir reden nicht über interkommunale Zusammenarbeit, sondern wir leben sie", betonte Wertheims Bürgermeister Wolfgang Stein im Blick auf die Nachbargemeinde. Man schätze einander und gehe offen und ehrlich miteinander um, betonte Stein.
Für den ABW hat sich eine Zusammenarbeit aufgrund von Synergien in den Bereichen Rufbereitschaft und Wochenenddienst sowie der räumlichen Nähe angeboten. Umgekehrt weiß die Stadt Freudenberg ihre Abwasserbeseitigung in kompetenter Hand. "Mit dieser Vereinbarung hat man eine für beide Seiten gute Lösung gefunden", stellte der Bürgermeister fest.
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