Grundstücksentwässerung in Bayern / Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung 2012

01.08.2012

Die Grundstückentwässerung und mit ihr die Bayerische Mustersatzung für Kommunen stehen im Mittelpunkt der Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung 2012. Organisator der Veranstaltung am 27. September ist die Verbund Ingenieur Qualifizierung gGmbH. Kooperationspartner sind die Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg sowie Vertreter aus Industrie (Güteschutz Kanalbau, Rohrsanierungsverband) und Kommunen (Stadt Nürnberg).

Das Thema Grundstücksentwässerung wird kontrovers diskutiert, geht es doch um erhebliche Kosten. Einige Bundesländer haben verbindliche Erstprüfungen aller Grundstücksleitungen bis 2015 bzw. 2025 festgelegt. Überträgt man diese Vorgaben auf ganz Deutschland, dann, so kalkuliert das IKT (Institut für Unterirdische Infrastruktur) in Gelsenkirchen, würde das Marktvolumen allein für die Dichtheitsprüfung nach DIN 1986-30 14 bis 24 Milliarden Euro betragen. Der daraus folgende Sanierungsaufwand beliefe sich auf geschätzte 100 Milliarden Euro.
Die bayerische Mustersatzung zur Grundstücksentwässerung schreibt den Erstprüfungstermin nicht verbindlich vor, sondern lässt den Kommunen Gestaltungsspielräume. Die Satzung soll im Sommer 2012 verabschiedet werden. Claudia Ganslmeier, Referentin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz beim Bayerischen Städtetag, stellt sie auf den Nürnberger Kolloquien vor.
 
Die Kommunen können ihre Satzungen zur Grundstückentwässerung nach der Mustersatzung zwar freier gestalten, müssen sich aber über die Auswirkungen ihrer Entscheidungen im Klaren sein.
 
Auch Grundstückentwässerungsanlagen (GEA) in Industrie oder kommunalem Wohnungsbau sind rechtlich betroffen und stehen zugleich unter besonderer öffentlicher Beachtung. Die Referenten der Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung 2012 zeigen Vorgehensweisen, Strategien und Umsetzung zur Grundstücksentwässerung in Wohnungsbau und Gewerbeanlagen an konkreten Beispielen auf. Natürlich werden mit der Prüfung und Sanierung von Grundleitungen nach der neuen DIN 1986-30 auch die technischen Aspekte diskutiert.
 
Am Nachmittag berichten Praktiker von Sanierungsmaßnahmen, die unter besonderen technischen und logistischen Herausforderungen umgesetzt wurden. In jedem Einzelfall erwiesen sich Verfahren, die nicht auf den ersten Blick in Frage kamen, als effizienteste Lösungen.
 
Das Kolloquium wird von einer Hausmesse begleitet und ist als Fortbildung von der Bayerischen Ingenieurkammer anerkannt. Es findet am 27. September 2012 von 09.00 Uhr bis ca. 17.00 Uhr statt. Veranstaltungsort ist das Gemeinschaftshaus in Langwasser, Glogauer Straße / Heinrich-Böll-Platz. Die Teilnahmegebühr beträgt 230 Euro bzw. 199 Euro (Frühbucherrabatt bis 16. August).

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