Herrenknecht startet das Jahr 2006 mit gutem Auftragseingang. Das Geschäft in China wächst.

Der aktuellste Auftragseingang im ersten Jahresquartal 2006 umfasst unter anderem zwei Mixschilde mit einem Durchmesser von 9,0 m für die unterirdische Querung des zweitgrößten Flusses Chinas, dem Yellow River (Huang He). Mit den beiden 9-m-Mixschilden für die Unterquerung des Yellow Rivers im nördlichen Zhengzhou konnte Herrenknecht erstmals Maschinen für eines der größten Infrastrukturprojekte der Welt platzieren. Nach jahrzehntelanger Planungsvorbereitung geht China seit dem Jahr 2002 den Bau des gigantischen Wasserversorgungsprojekt namens "South-to-North Water Diversion Project" mit Hochdruck an.

Bei diesem einmaligen Pionierwerk der Superlative soll über drei gigantische Wasserstraßen mit einer Länge von jeweils 3.000 km das im Süden in Überschwemmungsgebieten reichlich vorhandene Wasser in den Norden Chinas geleitet werden. Neben dem Bau von Staudämmen müssen zahlreiche Großtunnel von mehreren Kilometer Länge unter den insgesamt 5.464 km langen Yellow River vorgetrieben werden. Über diese Passagen kann dann eine durchgängige Wasserversorgung bis in den hohen Norden sicher gestellt und somit 400 Millionen Chinesen täglich mit sauberem Wasser versorgt werden.

Seit dem Jahr 2000 bis heute sind bei Herrenknecht insgesamt 47 große Tunnelvortriebsmaschinen (Durchmesser > 4,20 m) aus China geordert worden. Der Hauptanteil umfasste bislang Vortriebsmaschinen mit Maschinendurchmessern zwischen 6,25 m und 6,4 m, die vorwiegend zur Herstellung von Tunneln für neue innerstädtische Metrolinien eingesetzt werden. Allein am Ausbau der Metrolinien 2, 3, 4, 5 und 8 in der Großmetropole Guangzhou (Südchina), wo Herrenknecht über eine 100 prozentige Tochter sowie ein Joint Venture ein Montagewerk und ein Fertigungswerk für Stahlbau unterhält, sind 22 Tunnelbohrmaschinen von Herrenknecht beteiligt.

Tendenziell beauftragen chinesische Kunden immer öfter auch große Tunnelvortriebsmaschinen für höchst anspruchsvolle Tunnelbauwerke. Im Frühjahr 2005 konnte Herrenknecht erstmals einen Großauftrag aus China ins Auftragsbuch nehmen: Für den Bau von zwei riesigen Autotunneln unter den Yangtze River in Shanghai (Verbindung zwischen Pudong und der Flussinsel Changjiang) wurden bei Herrenknecht die größten Tunnelvortriebsmaschinen der Welt (Durchmesser 15,43 m) in Auftrag gegeben. Der erste TBM-Gigant wird im April 2006 fertig montiert sein und soll im September 2006 in Shanghai/Pudong den Fluss Yangtze in Richtung der Insel Changjiang unterfahren.

In China wird deutsche Spitzentechnologie bei den Auftraggebern sehr geschätzt. Beim Aufbau von Geschäftskontakten ist ein langer Atem wichtig und dass Unternehmen ihr Gesicht zeigen. Der Vorstandsvorsitzende der Herrenknecht AG, Dr. Martin Herrenknecht, begann bereits vor knapp 20 Jahren mit dem Aufbau von Kontakten zu maßgeblichen chinesischen Entscheidungsträgern. Im Zuge des "South-to-North Water Diversion Projects" lernte er den damaligen Wasserbauminister Niu Maosheng kennen, den Dr. Herrenknecht auch heute noch bei jeder Reise nach Peking besucht.

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