IKT-LinerReport 2016: An der Spitze sind sie nur zu fünft
23.03.2017
Schlauchliner-Qualität 2016: Trotz hervorragender Ergebnisse in den Einzelkriterien bestehen lediglich 60 Prozent aller Liner-Proben die vier Prüfkriterien nach ZTV Materialprüfung gleichzeitig. Und nur fünf Sanierungsfirmen schaffen es mit einer makellosen Bilanz – 100 Prozent bestanden – an die Spitze der Tabelle.
Zum dreizehnten Mal legt das IKT Institut für Unterirdische Infrastruktur seinen jährlichen LinerReport vor. Haupterkenntnis: Die Qualität von Schlauchlinern stabilisiert sich auf hohem Niveau.
Bei Wanddicke und Wasser-Dichtheit verbesserten sich die Durchschnittswerte im Vergleich zum Vorjahr leicht. Bei Biegefestigkeit und E-Modul gaben die Mittelwerte minimal nach.
Der „100%-Club“
Aber das große Ziel, mit allen Proben in allen Prüfungen zu bestehen – dem Kunden also 100 Prozent Qualität zu liefern – erreichten in 2016 nur fünf von 22 Sanierungsfirmen:
- Arkil Inpipe mit Berolina-Liner
- Hamers Leidingtechniek (NL) mit Alphaliner
- Jeschke Umwelttechnik mit Brandenburger Liner
- Kanaltechnik Agricola mit iMPREG-Liner
- KTF Kanal-Technik-Fries mit iMPREG-Liner
Die Sanierungsfirmen, die in einem Jahr mit allen ihren Liner-Proben alle vier Prüfkriterien erfüllen, bilden so etwas wie einen „100%-Club“. Sie erfüllen damit die Anforderungen der ZTV Materialprüfung und ihrer Kunden vollständig. Nur wenige Firmen schaffen diese Glanzleistung über mehrere Jahre hinweg.
Den Firmen, die im LinerReport 2016 mit 100-prozentiger Leistung glänzen, verleiht das IKT auf Wunsch ein Siegel, das ihre Leistung deutlich sichtbar dokumentiert. Damit können diese Unternehmen ein Jahr lang – bis zum LinerReport 2017 – auf ihre makellose Bilanz aufmerksam machen.
E-Modul sehr gut
Der E-Modul ist ein Kennwert für die Tragfähigkeit von Linern. Der Durchschnittswert bestandener Prüfungen liegt 2016 nur unmerklich unter dem Vorjahreswert. Die meisten Firmen erreichen hier sehr gute Ergebnisse.
Biegezugfestigkeit schwächer
Bei der Prüfung der Biegezugfestigkeit wir die Belastung ermittelt, bei der ein Liner wegen zu hoher Spannung versagt. Hier liegt der Durchschnittswert bestandener Prüfungen leicht niedriger als im Vorjahr, jedoch weiterhin auf einem erfreulich hohen Niveau.
Wanddicke verbessert
Von den vier Prüfkriterien weist die Wanddicke traditionell die schwächsten Prüfergebnisse auf. So auch im Jahr 2016, allerdings mit einem kleinen Plus gegenüber dem Vorjahr. Die Spannweite zwischen dem besten und dem schlechtesten Prüfergebnis ist hier am höchsten.
Liner sind wasserdicht
Der Durchschnittswert des Prüfkriteriums Wasser-Dichtheit nähert sich in 2016 weiter der 100-Prozent-Marke. Vierzehn der betrachteten Firmen gelingt es, diesen Höchstwert zu erreichen. Die Prüfergebnisse zeigen: Schlauchliner sind heutzutage wasserdicht.
Fazit: Ja, aber…
Die hohen Durchschnittswerte der Einzelkriterien jeweils nahe der 100 Prozent verschleiern aber, dass nur rund drei Fünftel aller eingesandten Baustellenproben alle vier Testkriterien einwandfrei besteht. Der Umkehrschluss: In zwei Fünftel der Fälle gelingt das nicht. Liner-Hersteller und Sanierungsfirmen müssen ihren Fokus auf noch bessere und konstant hohe Qualität legen. Ziel muss es sein, dass alle eingebauten Liner die Qualitätskriterien zu 100 Prozent erfüllen.
Aber auch die meist kommunalen Auftraggeber stehen in der Verantwortung: Sie müssen von den Firmen nachdrücklich Qualität einfordern und konsequent Proben von jeder einzelnen Schlauchliner-Baustelle prüfen lassen.
Der IKT-LinerReport mit ausführlichen Ergebnistabellen nach Sanierungsfirmen und Liner-Typen kann unter dem folgenden Link als pdf-Dokument heruntergeladen werden: bit.ly/linerreport-2016
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