Kanalgipfel: Der Instandhaltungscheck (InCh) – ein neues Instrument zur Erstanalyse von Substanzentwicklung und Instandhaltungsnotwendigkeiten

27.07.2021

Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Prof. Karsten Kerres und Sylvia Gredigk-Hoffmann berichten über den Instandhaltungscheck.

Zur Gewährleistung eines nachhaltigen Handelns im Rahmen von strategischen Entscheidungsprozessen ist grundsätzlich nicht nur die Kenntnis des aktuellen Zustandes und der Substanz von Netzobjekten sondern auch die Zustands- und Substanzverschlechterung in den kommenden Jahrzehnten relevant.

Um diese Zustands- und Substanzverschlechterung bzw. den Alterungsprozess berücksichtigen zu können, ist derzeit der Einsatz von stochastischen Alterungsmodellen zwingend erforderlich. Der Einsatz entsprechender Modelle ist (insbesondere bei kleineren Netzen) sehr aufwändig.

Ziel des Instandhaltungschecks ist daher, den aktuellen Instandhaltungsumfang in Bezug auf den Substanzerhalt (Erhalt der baulichen Substanz und Vermögenserhalt) über Kennzahlen in einer ersten Grobanalyse beurteilen zu können.

Der für den mittel- bis langfristigen Substanzerhalt erforderliche Instandhaltungsbedarf kann abgeschätzt und bewertet und in einem eventuell nachfolgenden Schritt durch Prognosemodelle vertieft werden.

Der Instandhaltungscheck (InCh) ermöglicht damit eine Risikoerkennung und Erstüberprüfung wichtiger Managementkenngrößen in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit der aktuellen strategischen Ausrichtung von Inspektion und Sanierung des Netzbetreibers; er ist für verschiedene Infrastruktursparten anwendbar.


 

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