Müller und Funke entwickeln ECO-Bodenfilter - Ein perfektes Paar
31.03.2006
Mit dem ECO-Bodenfilter, einer Kombination aus Betonbehälter und D-Rainclean®- Substrat, stellt die Betonwerk B. Müller GmbH, Achern, dem Markt eine professionelle Lösung für den Umgang mit Niederschlagswasser auf bebauten Grundstücken zur Verfügung. Das gemeinsam mit der Funke Kunststoffe GmbH, Hamm, entwickelte System besteht aus einem runden Betonkörper im Nennweitenbereich von DN 1 500 bis DN 2 500, der neben einem Zu- und Ablauf mit einer Prallplatte, einem Vlies sowie einem Substrat ausgestattet ist, das die Kunststoffrohrhersteller aus Hamm als Befüllung einer Sickermulde D-Rainclean® bereits erfolgreich im Markt eingeführt haben. In Verbindung mit einer Zisterne oder D-Raintanks® eignet sich der ECO-Bodenfilter sowohl zur Regenwasserbewirtschaftung und -versickerung als auch zur Regenwasserbehandlung.
Es lässt sich auch unter gestalterischen Aspekten gut integrieren und im Gegensatz zu einer herkömmlichen Rigole oder Mulde ist der Platzbedarf des ECO-Bodenfilters äußerst gering. Ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die Größe des Baugrundstückes und weiterhin steigender Grundstückspreise.
"Der naturverträgliche Umgang mit Regenwasser gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung", erläutert Dipl.-Ing. (FH) Joachim Strack, Bernhard Müller GmbH Betonwerk. "Immer mehr Kommunen verfolgen das Ziel, den oberflächlichen Abfluss aus Siedlungen zu verringern und damit Leitungsnetze, Kläranlagen aber auch die natürlichen Fliessgewässer zu entlasten."
Nach § 45 b Abs. 3 Wassergesetz für Baden-Württemberg (WG) soll Niederschlagswasser versickert oder ortsnah in ein oberirdisches Gewässer abgeleitet werden, wenn dies mit vertretbarem Aufwand und schadlos möglich ist. Das gilt für Grundstücke, die nach dem 1. Januar 1999 erstmals bebaut, befestigt oder an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden. Das Wassergesetz folgt damit § 1 a Wasserhaushaltsgesetz (WHG), in dem auf die Verpflichtung zur sparsamen Verwendung des Wassers und das Vermeiden ökologischer Beeinträchtigungen der Gewässer hingewiesen wird.
Einzelheiten sind in der Verordnung über die dezentrale Beseitigung von Niederschlagswasser vom 22.03.1999 geregelt. Niederschlagswasser nach dieser Verordnung wird dann schadlos beseitigt, wenn es von den oben genannten Flächen stammt und flächenhaft oder in Mulden auf mindestens 30 cm mächtigem bewachsenen Boden versickert wird. Dies gilt auch bei Mulden-Rigolen-Elementen für die Versickerung des Niederschlagswasserabflusses von Dachflächen aus Wohngebieten.
Flexibles Versickerungskonzept
Vor diesem Hintergrund haben die Fachleute des Betonwerks Müller und von Funke die ersten Gespräche geführt. "Von der ersten Idee bis zur Umsetzung vergingen nur ein paar Monate", erinnert sich Strack. Grundlage für die Entwicklung des ECO-Bodenfilters war ein mit der Funktionalität eines herkömmlichen Schachtunterteils ausgestatteter Betonkörper im Nennweitenbereich von DN 1 500 bis DN 2 500. Er wird mit einem von Funke in Zusammenarbeit mit dem Bodenökologischen Institut Lemwerder entwickelten Substrat gefüllt und verfügt über einen Zu- und Ablauf aus dem HS®-Rohrprogramm sowie eine Prallplatte, die das zulaufende Niederschlagswasser gleichmäßig über das Substrat verteilt.
"In Verbindung mit einer Zisterne oder den ebenfalls von Funke produzierten D-Raintanks® lässt sich für unterschiedliche Anforderungen ein optimales Versickerungssystem zusammenstellen, das mit nur einem Siebtel der Fläche von herkömmlichen Systemen auskommt", beschreibt Strack einen wesentlichen Vorteil des Systems. Bei der Regenwasserbehandlung wird das ankommende Wasser über den ECO-Bodenfilter geleitet.
Nach einem Zulaufverteiler durchströmt das mit unterschiedlichsten Schadstoffen angereicherte Niederschlagswasser das Substrat und wird vor dem Erreichen des Grundwassers durch Filtration, Adsorption und Einlagerung, Ionenaustausch, Fällung und durch biologischen Abbau weitestgehend gereinigt. Je nach Belastungsgrad erreicht D-Rainclean®, das über eine Zulassung des Deutschen Institutes für Bautechnik (DIBt) verfügt, Standzeiten von 15 bis 20 Jahre. Danach empfiehlt der Hersteller den Austausch.
Bei der Regenwasserbewirtschaftung wird das gereinigte Wasser in einer Zisterne gesammelt und kann zur Gartenbewässerung sowie als Brauchwasser für Toiletten und Waschmaschinen genutzt werden. Bei der Regenwasserversickerung wird das Überlaufwasser des Regenwasserspeichers über eine unterirdische Versickerungsrigole (D-Raintank®) sukzessive dem Erdreich zugeführt.
Größe und Abmessung des ECO-Bodenfiltersystems wird von den Fachleuten vom Betonwerk Müller anhand der Rahmendaten – hierzu gehören die Größe der versiegelten Fläche, der Kf-Wert des anstehenden Bodens und die Menge der lokalen Regenspende – individuell berechnet. So reicht beispielsweise ein 2500er Filter – er benötigt rund 5 m2 Grundfläche – zur Aufnahme des oberflächlichen Abflusses einer 210 m2 großen Fläche aus.
Zustimmung vom Amt
Inzwischen ist der ECO-Bodenfilter, dessen Prototyp auf der IFAT 2005 vorgestellt worden ist, bei mehreren Baumaßnahmen in Baden-Württemberg mit Erfolg eingesetzt worden. Bei der Erstellung eines Doppelhauses in der Gemeinde Hartheim im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hat der verantwortliche Bauleiter, Maurermeister Gottfried Link, Gottfried Link Baugeschäft, den Bauherren den Einsatz des Bodenfilters in Verbindung mit einer Versickerung über D-Raintanks® empfohlen.
Zwei Bodenfilter mit der Nennweite DN 2000 nehmen die Niederschläge von jeweils 175 m2 versiegelter Fläche auf und geben sie gefiltert an die angeschlossenen D-Raintanks® weiter. Das Konzept hat alle Beteiligten überzeugt.
Die Bauherren waren besonders von dem geringen Platzbedarf begeistert, den das System beansprucht. "Aber auch von behördlicher Seite, vom Landratsamt Breisgau/Hochschwarzwald, kam eine positive Rückmeldung", erinnert sich Link. Die rechtlichen Rahmenbedingungen legen fest, dass das Niederschlagswasser gereinigt werden muss. Eine Vorgabe, die 4 das mit einer DIBT-Zulassung ausgestattete Substrat in jeder Hinsicht erfüllt.
"Der Umstand, dass ab 2007 Gebühren für die Einleitung von Regenwasser in die Kanalisation gezahlt werden müssen, macht den Einbau eines Versickerungssystems auf dem Grundstück zusätzlich attraktiv", so Link weiter. Er weist abschließend darauf hin, wie einfach sich der Einbau eines ECO-Bodenfilters gestaltet. Das Bauteil wird im Werk fix und fertig zusammengebaut und anschlussfertig zur Baustelle transportiert und hier in ein vorbereitetes Sandbett gesetzt.
Professionelles Regenwassermanagement
In Endingen am Kaiserstuhl war der ECO-Bodenfilter ein wichtiger Baustein beim Erschließungskonzept für das 7 ha große Neubaugebiet Wilhelmskapelle. Nach den Plänen des verantwortlichen Ingenieurbüros Becker & Partner werden die Niederschläge auf den rund 110 Bauplätzen komplett auf den Grundstücken versickert. "Mit dem Konzept haben wir Neuland betreten, vor allem was die Größenordnung betrifft", erklärt Dipl.-Ing. Lothar Becker, Ingenieurbüro Becker & Partner GmbH.
Für Becker steckt das Thema Regenwasserversickerung oft noch in den Kinderschuhen. Das von Müller und Funke entwickelte System hat für ihn allerdings zukunftsweisenden Charakter. Gerade hinsichtlich der flexiblen Einsatzmöglichkeiten, des geringen Platzverbrauchs und der Eigenschaften und der Wirkungsweise des verwendeten Substrates.
Diese Eigenschaften haben auch die Vertreter der Behörden überzeugt, die in Bezug auf den Schutz des Grundwassers höchste Anforderungen stellen. Mit der Entwicklung des D-Rainclean®-Substrates ist der professionelle Umgang mit belastetem Oberflächenwasser möglich. Das Substrat nimmt das mit unterschiedlich hohen Schadstoffkonzentrationen belastete Niederschlagswasser von Hof- und Dachflächen auf und gibt es in unbedenklichem Zustand ab.
"Damit erfüllt D-Rainclean® auch die Anforderungen der Neufassung des ATV-DVWK-Arbeitsblattes A 138, welches den Umgang mit stärker verunreinigtem Niederschlagswasser vor der Versickerung regelt", erklärt Jürgen Gäßler, Fachberater der Funke Kunststoffe GmbH für Baden-Württemberg. Weiterhin stellt er fest, "dass das D-Rainclean®-Substrat zur Zeit das einzige Produkt seiner Art ist, das von ökologischen Ämtern anerkannt und bei dem mit Prüfzeugnissen die Aufnahme von Schadstoffen nachgewiesen ist."
Eine gute Wahl
Mit seinem Entwurf für ein Einfamilienhaus in Achern hat der freie Architekt M. Waßmer bewiesen, dass der Einbau eines ECO-Bodenfilters auch unter gestalterischen Aspekten eine gute Wahl darstellt. Der für das Baugebiet maßgebende Qualifizierte Bebauungsplan enthält die Vorschrift, das Regenwasser auf dem Grundstück zu entwässern.
"Hierzu eignet sich das von Müller angebotene System hervorragend, nicht zuletzt unter optischen Gesichtspunkten", erklärt Waßmer. Der Architekt plante für das rund 900 m2 große Grundstück eine Kombination von ECO-Bodenfilter und zehn D-Raintanks®. "Das Substrat kann entsprechend der Herstellerangaben bepflanzt werden", so Waßmer. Derart ausgestattet, lässt sich die Anlage perfekt in die Kulisse des Gartens integrieren.
Anforderungen voll erfüllt
Spätestens seit die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) das Arbeitsblatt 138 "Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser" herausgegeben hat, müssen sich Architekten, Planer und Bauherren mit den bautechnischen und rechtlichen Aspekten dieses Themas auseinandersetzen", erklärt Hubert Klar, Verkaufsleiter der Funke Kunststoffe GmbH.
Das Arbeitsblatt beschreibt die verschiedenen Möglichkeiten der Versickerung von Niederschlagswasser. Während sich die bisherige Ausgabe ausschließlich auf nicht schädlich verunreinigtes Niederschlagswasser bezog, beinhaltet die Neufassung auch Vorgaben für den Umgang mit stärker verunreinigtem Niederschlagswasser vor Versickerung. Der ECO-Bodenfilter bietet die Lösung: Das D-Rainclean®-Substrat nimmt die Schmutzfrachten auf und reinigt sie vor dem Erreichen des Grundwassers. Eine Bodenverunreinigung oder eine Belastung des Grundwassers wird auf diese Weise vermieden.
Pressekontakt:
Thomas Martin Kommunikation
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