Neuer Stauraumkanal aus GFK-Rohren für das Technische Zentrum Heiterblick
01.03.2013
Bauteile und Werkstoffe » Rohre » GFK
370 m lang ist der Stauraumkanal DN 3000, der im Auftrag der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH auf dem Gelände der bisherigen LVB-Hauptwerkstatt im Stadtteil Heiterblick verlegt worden ist. Die Tiefbaumaßnahme ist Bestandteil eines umfangreichen Projektes, bei dem das alte Industriegelände im Nordosten von Leipzig, wo seit über 80 Jahren Straßenbahnen instandgesetzt werden, grundlegend umgebaut wird.
In einem ersten Bauabschnitt wird die neue Hauptwerkstatt für die gesamte LVB-Straßenbahnflotte und im Folgeabschnitt eine Betriebswerkstatt sowie eine Abstellhalle für 180 Betriebseinheiten errichtet. In dem neuen Stauraumkanal soll das anfallende Regenwasser zukünftig gesammelt und kontrolliert in das öffentliche Kanalnetz eingeleitet werden. Bei der Ausführung hat sich der Auftraggeber für den Einsatz eines Rohrsystems aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) von der AMITECH Germany GmbH entschieden. Ausschlaggebend für die Wahl der im Werk Mochau gefertigten FLOWTITE GFK-Wickelrohre waren neben den hervorragenden materialtechnischen Werkstoffeigenschaften insbesondere die sehr kurzen Liefer- und Verlegezeiten, die wesentlich zum reibungslosen und fristgerechten Einbau beitrugen.
Im April 2012 begannen mit der Grundsteinlegung die Bauarbeiten auf dem LVB-Gelände in Leipzig-Heiterblick. „Die Umsetzung des anspruchsvollen Projektes, soll dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs zu steigern“, wirft Projektmanager Frank-Uwe Neubert, von den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) GmbH, einen Blick in die Zukunft. „In erster Linie wird das Technische Zentrum als Standort für den technischen Service die Wartung und Instandhaltung sowie die Reparatur und Generaluntersuchung der modernen Niederflur-Straßenbahnen übernehmen.“ Im ersten Bauabschnitt entsteht auf dem ca. 16,5 ha großen Gelände die neue Hauptwerkstatt. Gleichzeitig werden nach den Vorgaben der Lindschulte + Kloppe Ingenieurgesellschaft mbH – zuständig für die Planung Verkehr und Infrastruktur – 3.800 m Gleise und Fahrleitungen verlegt und Leitungen für Strom, Wasser, Abwasser und Gas gebaut. „Die neuen Werkstätten und Anlagen wurden unter besonderer Berücksichtigung von energieeffizienten Gesichtspunkten geplant und entsprechen modernen Umweltstandards“, betont Neubert und verweist dabei auf die umwelt- und ressourcenschonende Realisierung eines Konzeptes, das ganz gezielt auf Nachhaltigkeit setzt.
Geordnet gesammelt und zwischengelagert
Das gilt auch für den Umgang mit dem auf dem Gelände anfallenden Niederschlagswasser. Aufgrund der eingeschränkten Versickerungs- und Ableitungsmöglichkeiten muss das Oberflächenwasser geordnet gesammelt und zwischengespeichert werden, um dann kontrolliert in das öffentliche Kanalnetz eingespeist zu werden. Zur Ausführung kam eine Anlage, bei der das gesammelte Regenwasser über ein Absatzbecken geleitet wird, in dem sich die mitgeführten Feststoffe absetzen. Danach gelangt das Wasser in einen Stauraumkanal, wo es mittels einer Pumpe gedrosselt dem öffentlichen Kanal zugeführt wird. Der Stauraumkanal DN 3000, der von der EUROVIA Verkehrsbau Union GmbH eingebaut wurde, ist rund 370 m lang und verfügt über ein Fassungsvermögen von circa 2.700 m3. „Seine Länge und Dimensionierung wurden im Wesentlichen von zwei Faktoren bestimmt“, so Neubert weiter. „Das war auf der einen Seite die Größe der künftig versiegelten Flächen und die daraus abzuleitende Menge an Oberflächenwasser. Auf der anderen Seite stand für den Bau des Stauraumkanals nur ein begrenzter Platz innerhalb des Baufeldes zur Verfügung.“
Wartungsaufwand minimiert
Bei der Auswahl eines geeigneten Werkstoffes hat sich der Auftraggeber für glasfaserverstärkte Kunststoffrohre entschieden. Zum Einsatz kamen FLOWTITE GFK-Wickelrohre, deren Produktion in (fast) jeder beliebigen Länge und in Nennweiten von bis zu 3000 mm möglich ist. Sie verfügen über vielfältige materialtechnische und verlegetechnische Vorteile. „Das geringe Gewicht der Wickelrohre – sie wiegen lediglich ein Viertel bzw. ein Zehntel von vergleichbaren Rohren aus Grauguss oder Beton – trägt entscheidend dazu bei, dass die Transportkosten überschaubar bleiben und dass die Rohre an der Einbaustelle einfach und flexibel zu handhaben sind“, erklärt Helmut Jersch, als Vertreter der AMITECH Germany GmbH verantwortlich für den Vertrieb in Sachsen. Dies sorgt zudem für eine Minimierung der Verlegekosten und auf den Einsatz eines Krans kann meist verzichtet werden. Auch mit weiteren Werkstoffeigenschaften können die FLOWTITE Wickelrohre überzeugen. „Der Einsatz der REKA-Kupplung stellt die Dichtigkeit des gesamten Systems sicher und die glatten porenfreien Innenoberflächen der Rohre sorgen für eine hervorragende Hydraulik, unterstützen die angestrebte Selbstreinigung und minimieren den Wartungsaufwand“, so Jersch weiter.
Der Neubau des Stauraumkanals konnte zur Zufriedenheit aller Baupartner abgeschlossen werden. Der Umstand, dass die erforderlichen Bauteile in kürzester Zeit produziert und geliefert werden konnten, trug dabei ebenso zu einem reibungslosen und erfolgreichen Abschluss der Tiefbaumaßnahme bei, wie die Qualität der gelieferten Produkte. Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt beim Neubau des Technischen Zentrums Heiterblick sollen im 1. Quartal 2014 abgeschlossen sein.
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