Optimal digital: Neue Impulse für die Technik der Kanalinspektion. JT-elektronik auf der ENTSORGA-ENTECO in Köln

19.09.2006

Die technisch und wirtschaftlich optimierte Instandhaltung von Abwassernetzen hängt maßgeblich vom reibungslosen Fluss qualitativ hochwertiger Zustandsdaten aus dem Kanal ab. Wie man den neuesten Stand der Inspektionstechnik nutzt, um aktuelle Probleme in öffentlichen Kanalnetzen und in den Abwassersystemen privater Liegenschaften zu lösen, zeigt JT-elektronik gmbh, Lindau, von 24. - 27. Oktober 2006 auf der ENTSORGA-ENTECO in Köln. Highlights auf dem JT-Messestand sind das 3D-Ortungssystem ASYS und geo-ASYS zur Lage- und Höhenbestimmung von Grundstücksentwässerungs-Leitungen und die digitale Kanalkamera SPHERIX für die lückenlose Inspektion kommunaler Kanalsysteme mit dem TwinScreen-System zur verlustfreien Darstellung höchster Bildauflösungen.

50 Milliarden Euro Sanierungsbedarf in der öffentlichen Kanalisation und mindestens noch einmal die gleiche Summe, um auch die privaten Abwasserrohre auf Vordermann zu bringen: Die Instandhaltung von Abwassernetzen ist ein Milliardenmarkt. Dass die gigantischen Investitionen wirklich Früchte tragen und nicht nutzlos im Untergrund versickern, setzt ein optimiertes Informationsmanagement voraus, das mit der Beschaffung qualitativ hochwertiger und aktueller Daten zur tatsächlichen Lage im Untergrund beginnt. Andererseits gilt es, diese Daten in einer Form bereitzustellen, die den Erfordernissen des weiteren Workflow von der Planung bis zur Bauausführung optimal entspricht und zu langfristig nutzbaren Datenbeständen führt.

Gerade im öffentlichen Kanalbestand gilt es, bei der Inspektion mehrere Kriterien zu erfüllen:
  • bestmögliche optische Bildqualität und ihre verlustfreie Darstellung
  • absolut lückenlose Erfassung und authentische Darstellung des Rohrbestandes
  • die Bilder müssen alle analytischen und planerischen Zwecke erfüllen, also auch fließendes Wasser sicher darstellen können
  • Eignung der Daten für digitale, GIS-basierte Kanalmanagement-Systeme

Die Antwort auf diese Fragen präsentiert JT-elektronik in Köln: Es ist die digital-hybride Kamera SPHERIX. Das neue System bietet zugleich einen mit 3 Megapixeln Bildauflösung beispiellos detailscharfen Datenfluss samt Darstellung im Abwicklungs-Modus als auch die Möglichkeit, Stutzenbereiche und Anschlüsse durch eine klassische Optik mit 12fach-Zoom hochauflösend in digitalem, verlustfreiem MPEG-Format zu filmen. Wer sich den Kanal bei der Auswertung nicht im EDV-generierten Befahrungsmodus ansehen möchte, sondern den Schäden gleich im Abwicklungsmodus detailliert auf den Grund gehen will, wird die Darstellung mit dem TwinScreen-System unbedingt zu schätzen wissen.

Die extrem hoch auflösenden Abwicklungsbilder werden dabei auf zwei parallel geschalteten Flachbildschirmen mit einer Gesamtbreite von 3200 Pixeln dargestellt. Nur mit dieser Technologie lässt es sich vermeiden, dass die Bildqualität den Auflösungsgrenzen aktueller Bildschirmtechnik zum Opfer fällt. Mit TwinScreen lassen sich auch Risse im Millimeterbereich in der Abwicklung von Kanälen großer Nennweite verlustfrei und sauber darstellen. Die SPHERIX- Untersuchungsdaten werden direkt "ab Kamera" auf Wechselfestplatten mit mehreren hundert Gigabyte Kapazität als Datenbank abgelegt. Dies geschieht in einem Format, das den vom Netzbetreiber jeweils definierten Schnittstellen-Erfordernissen gerecht wird. Bei jt elektronik betrachtet man diese neue Form des Datentransfers  "von der Datenbank zur Datenbank" als Richtung weisend für die Kanalinspektion der Zukunft. Die TV-Kamera ist bei Spherix in einer Art LWL- Netzwerk eingebunden.

Maßstäbe setzt man auch mit ASYS, einem gemeinsam mit der Universität der Bundeswehr München entwickelten 3D-Ortungssystem. Die ASYS-Hardware besteht u.a. aus Bewegungssensoren, die in den Kopf der im Grundleitungsnetz navigierbaren "Lindauer Schere" integriert sind. Jede Bewegung dieses Kamerakopfes wird registriert und vom ASYS-Prozessor in x-y-z-Koordinaten übersetzt. Daraus generiert die ASYS-Software in Echtzeit einen Lage- und Höhenplan des jeweils untersuchten Netzes. Da die Lindauer Schere auch in Seitenanschlüsse unterhalb von Kellersohlen und Grundplatten vordringt, wird in der Verbindung mit ASYS die nachträgliche Erstellung von Bestandsplänen der kompletten Grundstücksentwässerung möglich. Nicht vorhandene Planunterlagen sind bislang ein notorisches Problem für die Wartung und Instandhaltung von Liegenschaftsentwässerungen.

Über diese technischen Highlights hinaus, mit denen sich nach Auffassung von JT-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Uli Jöckel "dem Dienstleister erhebliche Wettbewerbsvorteile im täglichen Kampf ums wirtschaftliche Überleben eröffnen" stellt JT-elektronik auf Stand Nr. 040 + 041 in Halle 7 die gesamte Palette moderner Technologie für die TV-Inspektion und die Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen von der Hauswand bis zur Kläranlage vor. Dazu gehören nicht zuletzt moderne, den Erfordernissen der Praxis optimal angepasste Fahrzeugkonzepte. Auf über 200 m2 Ausstellungsfläche wird damit die Zukunft realisiert.

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