Qualitätssicherung als Gütesiegel der deutschen Wasserversorger

06.04.2006

Berlin, April 2006 "Die deutsche Wasserwirtschaft nimmt einen internationalen Spitzenplatz ein, und dies zu vernünftigen Preisen, die keinen Vergleich zu scheuen brauchen", betont Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, DVGW-Vizepräsident Wasser, auf der wat, der größten wasserfachlichen Tagung Deutschlands. Dieser Erfolg sei nicht zuletzt darin begründet, dass die deutsche Wasserwirtschaft auf eine sehr gut funktionierende technische Selbstverwaltung zurückgreifen könne. Sie sorge nicht nur für technisch sehr gute Lösungen und einen sicheren Betrieb, sondern gleichermaßen für eine hohe Effizienz und damit günstige und insbesondere verlässliche Preise, so Prof. Mehlhorn weiter.

Sie sorge nicht nur für technisch sehr gute Lösungen und einen sicheren Betrieb, sondern gleichermaßen für eine hohe Effizienz und damit günstige und insbesondere verlässliche Preise, so Prof. Mehlhorn weiter. Deutlich zum Ausdruck gebracht wurde dieser Qualitätsanspruch auch mit der Überreichung des Branchenbildes der deutschen Wasserwirtschaft an Bundeswirtschaftsminister Michael Glos. In der Praxis zeigt er sich an folgenden Beispielen:
  • Die WHO hat die Erstellung sogenannter Water Safety Plans zur Risikoanlayse, -bewertung und –steuerung einzelner Prozesse in der Trinkwasserversorgung empfohlen. Eine eingehende Analyse der DVGW-Regelwerke wie auch des vom DVGW entwickelten Technischen Sicherheitsmanagement hat ergeben, dass wesentliche Eckpunkte und Grundlagen der WHO Water Safety Plans bereits im deutschen Regelwerk enthalten sind. Insbesondere bei Wasserversorgern mit erfolgreicher TSM-Prüfung ist die Aufstellung zusätzlicher Water Safety Plans aus Sicht des DVGW nicht nötig.

  • Bei der Sicherheit der Trinkwasserversorgung in Extremsituationen tritt der DVGW für ein integriertes Gesamtkonzept auf der Basis seiner Technischen Regeln ein. "Eine staatliche Regelung auf nationaler oder gar europäischer Ebene wäre hier kontraproduktiv", versichert Prof. Mehlhorn. Denn Strategien zur Krisenbewältigung und zum Schutz von Anlagen könnten nur auf Basis umfangreicher betrieblicher Kenntnisse und orientiert an den jeweiligen lokalen Gegebenheiten erfolgreich entwickelt werden.

    Und die Sicherheit im Sinne des Schutzes von Versorgungsanlagen könne nicht getrennt werden von der Sicherheit im Sinne einer Minimierung von betrieblichen Risiken. Die konkrete Projektarbeit unter dem Dach des DVGW beginnt im April 2006. Das Bundesgesundheitsministerium und das Umweltbundesamt unterstützen diese Initiative.

  • Um eine noch wirkungsvollere Schadenprävention für seine Mitgliedsunternehmen zu realisieren, beteiligt sich der DVGW zum einen an der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Leitungsbaubetreiber zur Schadenminimierung im Leitungsbau, kurz BALSIBAU genannt. Die durch Baumaschinen verursachten Leitungsschäden rufen jährlich Kosten von rund 450 Millionen Euro hervor. Die Effektivität und Effizienz dieser Initiative werden durch spartenübergreifende Schadenstatistiken verfolgt.

    Zum anderen arbeitet der DVGW derzeit im Rahmen seiner seit vielen Jahren geführten Schadenstatistik Wasser am Aufbau einer umfassenden Datenbank. Die erhobenen Daten stellen eine wertvolle Grundlage für die Instandhaltungs- und Rehabilitationsstrategien der Wasserversorgungsunternehmen dar. Auf die Instandhaltung und den Neubau des Leitungsnetzes in Deutschland entfallen jährlich rund 1,3 Milliarden Euro. Dies sind knapp 60 Prozent der Gesamtinvestitionen in der Wasserversorgung.

Strategien zur Substanzerhaltung des Versorgungsnetzes werden auch in den nächsten Jahren ein zentrales Thema der Wasserversorgung sein. Ein Indikator für den Zustand des Versorgungsnetzes sind die Wasserverluste.

Sie liegen mit durchschnittlich etwa sieben Prozent im europaweiten Vergleich am niedrigsten. Diesen Qualittässtandard gilt es auch künftig zu halten. "Die Qualitässsicherung ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil der Erfolgsgeschichte der deutschen Wasserversorgung – dies sollten wir uns vor Augen führen, wenn wir heute manchmal zu sehr auf kurzfristige wirtschaftliche Erfolge schielen", resümiert Prof. Mehlhorn.

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