Qualitätssicherung als maßgebliche Säule der Versorgungssicherheit

03.05.2007

„Vorrangiges Ziel der deutschen Wasserwirtschaft ist es nach wie vor, dem Verbraucher jederzeit sicheres und hygienisch einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Auch künftig geht es in erster Linie um die Qualitätssicherung als maßgebende Säule der Versorgungssicherheit", betont Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, DVGW-Vizepräsident Wasser, auf der wat 2007, der größten wasserfachlichen Tagung Deutschlands.

Deren Programm spiegelt praxisnah die Themen wider, die das Wasserfach zurzeit aktiv beschäftigen:

Biogaserzeugung und Gewässerschutz: Die Biomasseproduktion zur Erzeugung von Biogas und Biokraftstoffen ist auf deutlichem Wachstumskurs. Gelingt es, die Gaserzeugung und die Einspeisung wirtschaftlich darzustellen, wird Biogas einen nennenswerten Beitrag zur öffentlichen Gasversorgung leisten können, versichert Hans Mehlhorn. Von seiten des Wasserfachs werden derzeit noch offene Fragen zur Biogasnutzung und deren Konsequenzen für die Gewässerqualität angegangen, zum Beispiel:
  • Auswirkungen einer erneuten landwirtschaftlichen Nutzung von stillgelegten, naturbelassenen Flächen,
  • Änderungen der Nährstoffbilanzen auf den Flächen,
  • Auswirkungen durch den vermehrten Pestizideinsatz und
  • Einfluss von Gärrückständen auf die Boden- und Gewässerqualität.

In einem Positionspapier hat der DVGW Grundsätze und Forderungen aus der Sicht des Gewässerschutzes dargelegt.

Kostenoptimierungen
Kostenoptimierungen sind mehr denn je erforderlich und als technischer Regelsetzer habe der DVGW hier eine besondere Verantwortung, betonte Hans Mehlhorn. Es gelte, praxisnahe Techniken und Verfahren in das Regelwerk einzubringen, die hygienische Anforderungen, technische Nützlichkeit und wirtschaftliche Machbarkeit vereinen. Das DVGW-Regelwerk berücksichtigt seit langem verstärkt diese Aspekte, zum Beispiel bei den grabenlosen Verlegeverfahren oder auch bei der Bauüberwachung. „Hier ist der Effekt besonders groß, denn das Rohrnetz umfasst etwa 60-80 Prozent des Anlagevermögens eines Wasserversorgers. Auch bei den Investitionen und beim Betriebsaufwand stellt das Rohrnetz die deutlich größte Position dar",sagte Mehlhorn.

Sicherheitskonzepte für den Normalbetrieb und Krisensituationen
Gemeinsam mit den beteiligten Bundesbehörden und -ministerien hat der DVGW ein Gesamtkonzept abgestimmt, das derzeit ausgestaltet wird. Es umfasst Hinweise zum Risiko- und Krisenmanagement sowohl für die Belange des täglichen Betriebs als auch für Extremereignisse wie zum Beispiel Naturkatastrophen, erläuterte Hans Mehlhorn.

Wasserversorgung bis zum Endverbraucher
„Wir Versorger wenden sehr viele Anstrengungen auf, damit das Trinkwasser in hoher Qualität beim Verbraucher ankommt”. Es sei daher von zentraler Bedeutung, den guten Ruf unseres Lebensmittels Nr. 1 nicht innerhalb der Hausinstallation, der sog. "letzten Meile" aufs Spiel zu setzen, appelliert Hans Mehlhorn. Aktuelle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des DVGW befassen sich unter anderem mit den möglichen Gefährdungen, um daraus schließlich Empfehlungen für Planer, Ausführende und nicht zuletzt für den Endverbraucher zu gewinnen.

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