Schadstoffe und Krankheitserreger im Wasserkreislauf
02.05.2014
IFAT als Forum zur Präsentation erster Projektergebnisse des BMBF-Projektes TransRisk
Auf dem Gelände der Messe München werden am 6. Mai 2014 im Rahmen der Weltmesse IFAT die vorläufigen Ergebnisse des BMBF-geförderten Projektes "Charakterisierung, Kommunikation und Minimierung von Risiken durch neue Schadstoffe und Krankheitserreger im Wasserkreislauf – TransRisk" präsentiert.
Mikroschadstoffe und resistente Keime in Gewässern
Am 6. Mai 2014 findet auf dem Messegelände der IFAT, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft in München, um 13.30 Uhr ein Forum statt, auf dem die Ergebnisse des BMBF-Projektes "Charakterisierung, Kommunikation und Minimierung von Risiken durch neue Schadstoffe und Krankheitserreger im Wasserkreislauf" – kurz: TransRisk – präsentiert werden. Seit fast zweieinhalb Jahren arbeitet die Forschergruppe, die sich aus 14 Institutionen in Deutschland zusammensetzt, unter der Federführung der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BFG) in Koblenz daran, u.a. Daten in der Modellregion "Donauried-Hürbe" zu erheben und zu bewerten. Dabei geht es um Mikroschadstoffe, die nur in geringen Konzentrationen im Wasserkreislauf vorkommen, und um ihre Auswirkungen auf die aquatische Lebensgemeinschaft in den Gewässerökosystemen. Die Schadstoffe stammen zum Beispiel aus Haushaltschemikalien, Kosmetika, Arzneimitteln, Röntgenkontrastmitteln, Pflanzenschutzmitteln, Industriechemikalien etc. Gleichzeitig untersuchen die Forscher besonders den Zusammenhang von Antibiotika und resistenten Bakterien im Gewässer. Keime, die gegen die gängigen Antibiotika resistent sind, verbreiten sich zunehmend in der Umwelt und bereiten den Forschern sorgen.
Technische Verfahren auf Kläranlagen
Das Projekt beschäftigt sich auch mit geeigneten Maßnahmen, um der Verbreitung von anthropogenen Spurenstoffen und resistenten Bakterien im Wasserkreislauf entgegenzuwirken. Dazu werden technische Verfahren, die als vierte Reinigungsstufe im Rahmen der kommunalen Abwasserbehandlung eingesetzt werden sollen, näher untersucht und optimiert. Im Mittelpunkt stehen Kombinationen aus Aktivkohle- bzw. Sandfiltration und Membrantechnik mit Ozonung. Auch speziell gezüchtete Eisenbakterien mit besonderem Appetit auf komplexe organische Moleküle werden erprobt.
Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen
Ein Teilprojekt widmet sich zudem der Frage, wie die festgestellten Risiken für Mensch und Umwelt geeignet zu kommunizieren wären. Durch Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen soll ein bewussterer Umgang mit den fraglichen Stoffen erreicht werden. Gleichzeitig geht es darum, das Fachpersonal auf den Kläranlagen zu den neuen Techniken zu schulen und bereits in der Ausbildung des Nachwuchses die Bildungsinhalte zu verankern.
Ergebnispräsentation auf der IFAT
Das TransRisk-Forum im Rahmen der IFAT wird in sehr kompakter Form die Charakteristika in der Modellregion vorstellen und die Ergebnisse zum Vorkommen von organischen Schadstoffen präsentieren. Darüber hinaus erfolgt eine wirkungsbasierte Bewertung der Wasserqualität. Schließlich wird es um technische Maßnahmen zur Minimierung des Schadstoffrisikos gehen. Ein Beitrag widmet sich der Risikowahrnehmung und -beurteilung in der Bevölkerung. Die Veranstaltung im Vortragsbereich der Halle B0 auf dem Gelände der Messe München statt. Die Präsentationen sind auf Deutsch mit Englischer Simultanübersetzung.
Weitere Informationen
Weitere Informationen über das Projekt erhalten Sie im Internet: http://www.transrisk-projekt.de
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