Schlaflos in Bochum – CargoCap bei der Techniknacht Ruhr 2013
23.10.2013
Im Rahmen der zweiten Techniknacht Ruhr hat die CargoCap GmbH neugierigen Technikfreunden einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen des bahnbrechenden Transportkonzepts namens CargoCap gewährt.
Leidenschaft für Technik – so lautet das Credo des VDE Rhein-Ruhr. Als Initiator der inzwischen zweiten großen Techniknacht Ruhr setzten die Experten für Elektro- und Informationstechnik am 11. Oktober 2013 erneut ein deutliches Zeichen in Sachen Fortschritt und in Bezug auf die vielfältigen Ausprägungsformen von kreativem Unternehmergeist.
Hintergrund für die Etablierung der städteübergreifenden Techniknacht ist das Bestreben des VDE, dem Ingenieur-Nachwuchs anhand von Technik-Projekten einen repräsentativen Eindruck von den modernen Herausforderungen an das technikorientierte Ingenieurwesen zu vermitteln und einen Ausblick auf künftige Entwicklungsschwerpunkte dieser Branche zu liefern.
Aus diesem Grund öffneten über 30 Unternehmen aus dem östlichen Ruhrgebiet an verschiedenen Standorten zwischen 18:00 und 1:00 ihre Pforten, um Interessenten die verschiedene zukunftsweisende Konzepte und Verfahren näher zu bringen. Der Transfer zwischen den einzelnen Stationen wurde dabei durch ein abgestimmtes Shuttle-System realisiert, das alle neuralgischen Zielorte zeitlich abgestimmt miteinander verband.
Mit CargoCap gegen den drohenden Verkehrskollaps
Ohne Frage lieferte die Techniknacht Ruhr somit die perfekte Plattform für das revolutionäre CargoCap-Projekt, das sich dem ehrgeizigen Ziel verschrieben hat, den Gütertransport durch ein innovatives Transportkonzept in eine neue Zukunft zu führen. Das vom Forschungsverbund "Transport- und Versorgungssysteme unter der Erde" der Ruhr-Universität Bochum entwickelte System stützt sich auf computergesteuerte Transportkapseln, die im selbstorganisierten Verband durch ein unterirdisches Rohrnetzwerk flitzen und so die vielbefahrenen Straßen der Ballungszentren nachhaltig entlasten sollen.
Jedes Cap kann zwei Europaletten aufnehmen und wird mithilfe von energieeffizienten Elektromotoren angetrieben, die durch eine kontaktlose Energieversorgung gespeist und durch eine zentrale Computereinheit gesteuert werden. Als Streckennetz dienen dabei Rohrleitungen mit einem Durchmesser von gerade einmal 2 Metern, die sich schnell und kostengünstig unterirdisch installieren lassen – ohne dabei das Leben an der Oberfläche unnötig mit Baustellen zu behindern.
Publikumspremiere mit regem Meinungsaustausch
Im Rahmen der Techniknacht räumten die CargoCap GmbH und die RWE Power AG nun Kleingruppen von Privatpersonen die Möglichkeit zur Besichtigung der CargoCap-Modellstrecke ein. Dieses exklusive Angebot wurde offensichtlich dankend angenommen: Nahezu jede Besuchergruppe war an diesem Abend ausgebucht – und jede dieser Gruppen setzte sich aus hochinteressierten Personen zusammen, die mit einem Koffer voller Detailfragen bezüglich Technik und Konzeption das Werksgelände der RWE Power AG betraten.
Kein Wunder, dass sich im Verlauf des Abends im Kontext von Praxisvorführung, Videopräsentation und Kurzvorträgen zahlreiche interessante Dialoge entwickelten. Von der innovativen Antriebstechnik über die Methodik des grabenlosen Leitungsbaus bis hin zur konkreten Umsetzbarkeit vor dem Hintergrund einer eher traditionell ausgerichteten Verkehrspolitik war hier kein Thema tabu – und die Projektmitglieder vor Ort beteiligten sich mit Begeisterung an den immer wieder neu aufkommenden Debatten.
Infolge dessen waren die auf rund 45 Minuten angesetzten Vorführungen quasi im Handumdrehen schon wieder vorbei. Entsprechend zufrieden äußerten sich auch die verantwortlichen Projektpartner: Während sich Dipl.-Inf. Sebastian Iffländer (Mediaagentur visaplan GmbH) hocherfreut über den Wissensdurst der Besucher zeigte ("Wahnsinn – die Leute haben jedes Detail unseres Animationsfilms förmlich aufgesogen, nur um uns am Modell mit weiterführenden Fragen zu überschütten."), war Dr.-Ing. Robert Stein (Planungsbüro S & P Consult GmbH) verblüfft vom Hintergrundwissen des Publikums: "Wenn quasi die erste Frage direkt schon darauf abzielt, mit welcher Frequenz denn der benötigte Strom kontaktlos an die Motoren übertragen wird… da kann man wirklich nur staunen, mit welcher Hingabe sich die Gäste dieser zukunftsträchtigen Thematik widmen. Aber dank Herrn Glavac von SEW Eurodrive konnten ja sogar die kniffligsten Fragen zur Antriebstechnik sofort beantwortet werden."
Ein rundum stimmiges Event
Maschinensystem-Spezialist Dipl.-Ing. Stefan Aldejohann (Ruhr-Universität Bochum) brachte es schließlich auf den Punkt: "Die Techniknacht Ruhr hat sehr viel Spaß gemacht. Das ausgeprägte Interesse der Besucher und deren hohe Technik-Affinität haben den Abend für alle Beteiligten äußerst kurzweilig und spannend werden lassen. Dazu dann noch das tolle Industrie-Flair der Halle… also die gesamte Atmosphäre war einfach stimmig."
Am Ende waren sich somit alle einig: Die Techniknacht Ruhr 2013 war ein voller Erfolg für das Projekt CargoCap – und die Reaktionen der Besucher haben zweifelsfrei belegt, dass man mit diesem revolutionären Konzept auf dem richtigen Weg ist.
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