Schmutz- und Trinkwasser in den richtigen Kanal leiten

09.05.2005

Siemens hat eine Software entwickelt, die den Abwasserfluss in Kanalsystemen steuert und bei Bedarf auch simuliert. Wie das Magazin "Pictures of the Future" in seiner neuesten Ausgabe berichtet, verknüpften die Ingenieure in Siwa Plan Sewer erstmals verfahrenstechnisches Know-how aus dem Wasserbau mit mathematischen Optimierungs- und Simulationsmethoden. In bestehenden Systemen können sie so den Abwasserfluss optimieren. Vorhandene Speicherbauwerke, wie etwa Regenüberlaufbecken, sollen dabei möglichst vollständig genutzt werden. So vermeidet Siwa Plan Sewer, dass einzelne Abschnitte eines Kanalsystems bei einem Gewitter überlaufen.

Die Simulation des Wasserflusses in einem Kanalsystem ist schwierig, da sich die Strömungsverhältnisse ständig ändern. Kleine Rohre münden in große, die sich wiederum verzweigen oder ineinander fließen. Einzelne Abschnitte können daher schnell überlaufen. Um dies zu verhindern, wird Siwa Plan Sewer mit allen verfügbaren Daten gespeist, beispielsweise dem Rohrdurchmesser, dem maximal möglichen Abfluss oder der Größe des Speicherbeckens. Aus zusätzlichen Werten wie der aktuellen Regenmenge oder dem Füllstand einzelner Kanalabschnitte errechnet die Software, wo noch Kapazitäten frei sind. Anschließend wird das Wasser systematisch durch das Kanalsystem geleitet. Die Kanalnetzsteuerung ist das jüngste Mitglied der Modulfamilie Siwa Plan. Diese Anwendungen für Wasser- und Abwassersysteme unterstützen den Bediener mit leistungsfähigen Algorithmen bei der Betriebsführung und verbessern damit die Sicherheit, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Mit Siwa Plan Sim spielen Betreiber mögliche Szenarien auf der echten Bedienoberfläche durch. Begeht der Anwender einen Fehler, simuliert die Software die Folgen, beispielsweise steigenden Druck oder ein Leck im System. Mit Siwa Plan Train wurden in den Vereinigten Arabischen Emiraten Techniker geschult, die eine 180 Kilometer lange Trinkwasserpipeline warten. (Quelle: Siemens AG)

Kontakt

Dr. Norbert Aschenbrenner, Siemens AG