Smart up, size down: REHAU digitalisiert und beschleunigt mit smartAWASCHACHT komplexe Schachtplanung
04.09.2018
Die digitale Revolution erreicht Planung und Fertigung von komplexen, hochwertigen Kunststoffschächten: Mit smartAWASCHACHT vereinfacht REHAU die Konfiguration und Produktion von Sonderschächten erheblich. Langlebige polymere Schächte in der Nennweite DN 1000 ersetzen nun erheblich schwerere Großschächte in den Nennweiten DN 1200 oder DN 1500. Der von REHAU auf der diesjährigen IFAT vorgestellte Planungs- und Konstruktionsprozess hat sich bereits bei ersten Bauvorhaben bewährt.
Auf der diesjährigen Weltleitmesse IFAT wurde er vorgestellt, heute ist er erfolgreich auf ersten Baustellen im Einsatz: Mit smartAWASCHACHT digitalisiert REHAU den Planungsprozess in der Kanalisationstechnik und fertigt in kürzester Zeit maßgeschneiderte polymere Großschächte.
Unter dem Leitsatz „Smart up, size down“ optimiert der Polymerspezialist damit fehleranfällige Planungsschritte in der Schachtkonfiguration mit einer intelligenten Softwarelösung.
Über eine Web-App sind Schächte nun schnell und einfach zu konfigurieren, sodass binnen 24 Stunden ein digitaler Schachtzwilling entsteht. Dabei lassen sich Zuläufe, Rohrwerkstoffe, Höhenlagen, Einbautiefe, Grundwasserstand, Gefälle und Bauteilverbindung bedarfsgerecht und individuell frei planen.
Vor allem die große Anzahl unterschiedlicher Zuläufe in verschiedenen Höhenlagen stellte Fachplaner bei der Konfiguration von Abwassersonderschächten immer wieder vor Herausforderungen. Die exakte Einmessung von Gefälle, benötigter Höhenlage und Winkeln ist essenziell.
Somit ermöglicht smartAWASCHACHT einen insgesamt präziseren, schnelleren und kostengünstigeren Planungsprozess: „Sonderschächte mit vielen großdimensionierten Zuläufen müssen nun nicht mehr wie bisher in DN 1200 oder sogar DN 1500 realisiert, sondern können in DN 1000 gefertigt werden“, so Guido Kania, Leiter Technik Tiefbau bei REHAU. „Ein smartAWASCHACHT ist im Vergleich um ein Vielfaches leichter und in enger Baustellenumgebung sicherer zu handhaben. Zudem besteht er vollständig aus dem dauerhaft korrosionsbeständigen Hochleistungswerkstoff Polypropylen.“
Absolute Planungsfreiheit, zuverlässige Realisierung
Die intuitiv bedienbare Softwarelösung von REHAU steht Planern nach Einrichtung eines eigenen Accounts rund um die Uhr über www.rehau.de/myAWASCHACHT zur Verfügung und macht dort alle Planungsinformationen jederzeit zugänglich.
Übertragungsfehler, wie sie oft bei der händischen Übermittlung von Objektfragebögen entstehen, werden dadurch vermieden. In der Konfiguration haben Planer absolute Freiheit, da kaum Beschränkungen in der Geometrie existieren.
Nur 24 Stunden nach Einspeisung aller relevanten Planungsdaten, wie der Winkel des Gefälles oder die Anzahl der Zuläufe, erhält der Nutzer einen virtuellen Schachtzwilling als hochauflösende 3D-Konstruktion. Dieser wird mit einer auf leistungsfähigen 3D-CAD-Servern basierenden, nutzerfreundlichen Design-Software erstellt und bildet ein strömungsoptimiertes Gerinne ab, das Planer prüfen und freigeben können. Eine manuelle Realisierung solcher Ausführungszeichnungen dauert im Vergleich bis zu zwei Wochen.
Auch Lieferzeiten werden dank smartAWASCHACHT deutlich verkürzt: Mittels neuem, automatisiertem Fertigungsverfahren gelingt es REHAU, den Schacht zügig getreu der digitalen Vorlage zu realisieren. Zwischen Freigabe des digitalen Zwillings und der Lieferung des realen Schachts liegt nur eine Woche. „Damit schließen wir den Kreis von digitaler Anfrage, 3D-CAD-Konstruktion über die Herstellung bis hin zur automatisierten hoch präzisen Qualitätskontrolle“, erläutert Guido Kania.
Ein weiterer Vorteil: Sollten nachträgliche Modifikationen erforderlich sein, lassen sie sich am virtuellen Schachtzwilling unkompliziert umsetzen und übermitteln. Über http://smartawaschacht-animation.rehau.de/ können sich Planer schnell einen ersten Eindruck verschaffen, welche Möglichkeiten REHAU in der Schachtkonfiguration für unterschiedliche Herausforderungen wie große Gerinne, Höhenversatz oder auch eine hohe Anzahl an Zuläufen bietet.
Leichtes Handling, massive Einsparungen
smartAWASCHACHT erlaubt das Monitoring komplizierter Schachtgeometrien und gibt Ingenieuren Planungssicherheit. Ein Nutzen, der sich bereits in der Praxis bewährt hat. „Die gesammelten Erfahrungen haben wir positiv aufgenommen und können sie auf den nächsten Baustellen sehr gut umsetzen“, so Sascha Jahn, Geschäftsführer der TS Bau GmbH Ilmtal.
Auch bei ersten weiteren Bauvorhaben in Hagen, Weinsberg, Braubach, Bad Honnef und Linz überzeugt der zur IFAT vorgestellte digitalbasierte Konfigurations- und Produktionsprozess. Denn im Vergleich zu einem Schacht der Nennweite DN 1500 spart ein smartAWASCHACHT DN 1000 etwa 34 Prozent des Erdaushubs und 76 Prozent des Lagerplatzbedarfs.
Das gefährliche Handling von andernfalls in Summe bis zu acht Tonnen schweren Bauteilen wird durch den deutlich leichteren polymeren Schacht obsolet. Seine inspektionsfreundliche, helle Farbe trägt ebenfalls zu einem sicheren Baustellen-Handling bei. „Hinzu kommt, dass die langfristig dichten Bauteile aus Polypropylen mindestens 100 Jahre voll funktionsfähig bleiben“, betont Guido Kania.
Der nach dem Baukastenprinzip konzipierte AWASCHACHT ist mit allen Rohrwerkstoffen wie Steinzeug, Guss, Beton oder GFK kompatibel. Die dauerhafte Korrosionsbeständigkeit von Polypropylen, so Guido Kania, spricht jedoch dafür, sich bei der Schachtplanung für ein durchgehendes polymeres Gesamtsystem zu entscheiden.
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