Stadtentwässerung Nürnberg fordert Qualität und Schnelligkeit. GFK-Schlauchlining im Eilverfahren in Nürnbergs Gugelstraße
09.08.2006
Eine Schlauchliningmaßnahme unter engen zeitlichen Vorgaben ließ die Stadtentwässerung Nürnberg (SUN) jüngst in der Gugelstraße durchführen. 850 Meter Mischwasserkanal DN 400 und DN 500 sowie 95 Anschlusseinbindungen mussten in einem Zeitfenster von 5 Wochen renoviert werden. Auch an den wenigen Arbeitstagen konnte nur in engen Zeitfenstern gearbeitet werden: durch die Gugelstraße führt die einzige Zufahrt zum Nürnberger Straßenbahndepot. Qualitative Grundlage der Maßnahme war das Anforderungsprofil für Schlauchlining der Arbeitsgruppe süddeutscher Kommunen.
Vor dem jeweiligen O.k. für die einzelne Linerinstallation wurden die Voraussetzungen entsprechend dem Anforderungsprofil Süddeutscher Kommunen überprüft:
- eine funktionsfähige Wasserhaltung entsprechend genehmigtem Entwässerungsplan
- Information der betroffenen Anlieger durch den Auftragnehmer
- Kontrolle der Vorfräsarbeiten nach der letzten Feinreinigung an Hand der TV-Befahrung,
- korrekte Einmessung aller Zuläufe
- Festlegung, wo das Probestück zu entnehmen ist,
- Vorhandensein der erforderlichen Stützschläuche
- Vorlage von Verfahrenshandbuch und die DIBT-Zulassung für den einzubauenden Liner
- Lieferscheinkontrolle des Liner nach den Anforderungen des Vertrages
- Funktionsprüfung der automatischen EDV-Aufzeichnungseinheit für die Einbauparameter
Die zur Installation notwendige Druckluft wird durch einen Verdichter anstelle eines Kompressors erzeugt. Ein integriertes Stromaggregat erzeugt nicht zuletzt die Energie für die leistungsstarke UV-Lichttechnik mit insgesamt neun 1000 Watt-Strahlern. Mit diesem Einbausystem kommt der Linereinbau den Bedingungen einer stationären Fertigung sehr nahe – ein besonderer Vorteil bei der Verarbeitung des Halbfertigproduktes Schlauchliner zum Fertigprodukt GFK-Rohr im Kanal.
Als GFK-Schlauchliningsystem setzte ARKIL INPIPE in Nürnberg den bewährten Berolina Liner ein. Die Sollwandstärke des Liners wurde vor Angebotsabgabe über die vom Auftraggeber vorgegebene Ringsteifigkeit von 0,0019 ermittelt, dieses bedeutete für den Liner DN 400 eine Wandstärke von 4,26 mm bzw. von 5,08 mm bei DN 500 5,08 mm.
In einem täglichen Zeitfenster von weniger als 13 Stunden musste nicht nur der eigentliche Einbau des Liners erledigt sein, sondern auch der Aufbau der Wasserhaltung und der Verkehrssicherung, die Reinigung und die TV-Befahrung, die Wasserdichtheitsprüfung nach DIN EN 1610, die Entnahme eines Probestückes aus der sanierten Haltung heraus und das Öffnen der Zuläufe.
Gerade unter diesen schwierigen Einsatzbedingungen konnte ARKIL INPIPE die Pluspunkte seiner fortschrittlichen Installationstechnik in Verbindung mit den systembedingten Stärken der UV-Lichthärtung voll ausspielen. In nur neun Einbautagen wurden die 850 m Kanäle in der Gugelstraße durch neun Einzelinstallationen DN 400 und DN 500 renoviert.
Eine Besonderheit bildete die Einmündung des DN 500 Kanals am Ende der Sanierungsstrecke. Ohne Schachtbauwerk mündet der Kanal hier in einen Mischwassersammler (Haubenprofil 1950/2800). Auch die Herausforderung, nur von einem Startschacht agieren zu können, lösten die Spezialisten der ARKIL INPIPE GMBH in enger Zusammenarbeit mit dem Kanalbetrieb der Stadtentwässerung Nürnberg ohne Zeitverzug.
Die nach den strengen Vorgaben des Anforderungsprofils der Stadtentwässerung Nürnberg durchgeführten Materialproben aus jeder Sanierungsstrecke wurden im Auftrag des AG auf folgende Kriterien hin überprüft:
- Biege-E-Modul und Biegefestigkeit
- Wanddicke
- Wasserdichtheit des Laminats
- Glühverlust zur Bestimmung des Laminataufbaus
- Reststyrolgehalt
- IR-spektroskropische Bestimmung des Harztyps
Im Rahmen eines Pressetermins auf der Baustelle stellten der technische Leiter der Stadtentwässerung Nürnberg Herr Dr. Abendt sowie die Projektleiter Dipl.-Ing.Mario Heinlein und Dipl.-Ing. Michael Hacker das Projekt der Nürnberger Lokalpresse vor. Dabei wurden am Beispiel des Projektes Gugelstraße die Vorteile der Kanalrenovation im Schlauchlining noch einmal deutlich herausgestellt: Kaum Verkehrsstörungen und Anwohnerbelästigungen, saubere, leise und schnelle Arbeit, die kaum als Baustelle wahrgenommen wird und dazu wesentliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber dem offenen Tiefbau.
Das erfolgreiche Projekt beweist einmal mehr, dass die konsequente Anwendung strenger Qualitätskriterien, wie der des Anforderungsprofils der Stadtentwässerung Nürnberg (bzw. der Arbeitsgruppe Süddeutscher Kommunen) bei Schlauchliningmaßnahmen zum Erfolg für alle Beteiligten beiträgt – und dies gerade bei Projekten mit außergewöhnlichen Rahmenbedingungen und Zeitfenstern.
Kontakt:
ARKIL INPIPE GMBH
Dipl.-Ing. Werner Manske
Lohweg 46 E
30559 Hannover
Tel.: +49 (0)511-95995-0
Fax: +49 (0) 511-95995-60
Mail: werner.manske@arkil.de
More News and Articles
28.08.2024
News
ITpipes Secures $20M to Transform Water Infrastructure Management
ITpipes announced it has secured $20 million in equity financing from Trilogy Search Partners and Miramar Equity Partners.
Known for its trusted and user-friendly platform, ITpipes …
26.08.2024
News
Professor Dr.-Ing. Dietrich Stein
With deep sadness we announce the loss of our founder and partner Prof Dr Dietrich Stein at the age of 85.
Engineers around the globe are thankful for his dedication to the inventions in the fields of sewers, …
26.08.2024
News
PPI Releases New Installation Guide for PE4710 Pipe
PPI’s MAB-11-2024 Covers HDPE Water Pipelines Up to 60-in. Diameter and 10,000-ft Long Pulls
Developed by the Municipal Advisory Board (MAB) – and published with the help of the members of the …
23.08.2024
News
Faster wide-scale leak detection now within reach
Mass deployment of connected leak loggers is being made possible by the latest technology, writes Tony Gwynne, global leakage solutions director, Ovarro
Water companies in England and Wales are …
21.08.2024
News
Kraken awakens customer service potential in water
The innovative customer service platform Kraken has made a successful transfer from energy to water. Ahead of their presentation at UKWIR’s annual conference, Portsmouth Water chief executive …
19.08.2024
News
Predicting the toxicity of chemicals with AI
Researchers at Eawag and the Swiss Data Science Center have trained AI algorithms with a comprehensive ecotoxicological dataset. Now their machine learning models can predict how toxic chemicals are …
16.08.2024
News
Goodbye water loss: Trenchless pipe renewal in Brazil
Pipe renewal in Brazil
How do you stop water loss through leaks in old pipe systems without major environmental impacts and restrictions? The answer: with trenchless technology, or more precisely …
14.08.2024
Fachartikel
Impact of high-temperature heat storage on groundwater
In a recently launched project, the aquatic research institute Eawag is investigating how the use of borehole thermal energy storage (BTES) affects the surrounding soil, the groundwater …
12.08.2024
News
Watercare completes East Coast Bays sewer link
Watercare has successfully finished the final connection on the East Coast Bays link sewer at Windsor Park in New Zealand.
Much of the East Coast Bays sewer link was installed using horizontal directional …
09.08.2024
Fachartikel
Innovative water solutions for sustainable cities
Cities need to become more sustainable and use their water resources more efficiently. Managing water in local small-scale cycles is one possible solution. A new white paper by Eawag, the University …
07.08.2024
Fachartikel
How digital technologies contribute to universal drinking water
Digital water technologies have an important role in ensuring universal access to safe drinking water by 2030, that is according to a new report from the World Health Organisation. …
05.08.2024
News
Knowledge transfer on sustainable water infrastructure in India
India’s fast-growing cities need an efficient infrastructure for water supply and wastewater disposal. A research cooperation, is therefore supporting the development of a sustainable …