Trinkwasser-Düker unterquert die Autobahn A3 bei Regensburg

29.07.2019

Die Autobahn A3 ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Österreich. Ihre Kapazität reicht allerdings für den deutlich angestiegenen Verkehr nicht mehr aus. Deshalb wird sie bis Ende 2024 zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Rosenhof auf knapp 15 Kilometern von bisher vier auf sechs Streifen erweitert.

Beim Autobahnkreuz Regensburg auf Höhe der Augsburger Straße querte eine Trinkwasserleitung der Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG und Co KG (REWAG) die Autobahn. Im Zuge der Erweiterung der Fahrbahnen war die zulässige Überdeckung dieser Leitung nicht mehr gegeben.

Es war auch nicht möglich, die Bestandsleitung in unmittelbarer Nähe der Fahrbahn abzusenken, da dies einen zu großen Eingriff in den Autobahnverkehr bedeutet hätte. Die REWAG entschied sich daher zu einer Neuverlegung der Trinkwasserleitung. Zum Einsatz kam das System Primus Line®.

Der Gewebeschlauchliner wurde in ein HD-PE-Mantelrohr eingezogen, das vorher per Spülbohrung verlegt wurde.

Spülbohrung und Inliner-Einzug – eine zeitsparende und umgebungsschonende Kombination

Bei der Projektrealisierung arbeiteten die beiden ausführenden Unternehmen Hand in Hand. Die Abteilung Netzbau der Josef Rädlinger Ingenieurbau GmbH verlegte zunächst per Horizontalspülbohrung das Mantelrohr aus PE-HD 100 SDR 11 mit einem Außendurchmesser von 315 Millimetern und verband die einzelnen Rohrstücke mittels Heizelementstumpfschweißung. Dabei werden die Rohrenden auf Schmelztemperatur erhitzt und zur Verbindung stumpf aufeinander gedrückt. Dieses Verfahren kommt ohne Fittings und Formteile aus.

Die Rädlinger primus line GmbH zog nach einer Kamerabefahrung und einer Nachreinigung des neu verlegten Mantelrohrs den gefalteten Liner DN 250 ein, der den erforderlichen Nenndruck von PN 16 für die Trinkwasserleitung liefert. Druckluft mit 0,5 bar brachte den 110 Meter langen Liner anschließend in seine kreisrunde Form. Nach Montage von zwei eigens hergestellten Systemverbindern an den Rohrenden, Druckprobe, Spülung und Desinfektion war die Installation des Systems Primus Line® nach nur fünf Arbeitstagen abgeschlossen.

Die innovative Verlegungsmethode mit HDD-Spülbohrung und Inliner-Einzug bietet dem Betreiber REWAG etliche Vorteile. So werden die Kreuzungsrichtlinie der Autobahndirektion sowie die notwendigen Biegeradien eingehalten. Der im Schutzrohr verlegte Liner hat keine Schweißnähte und erforderte geringeren Installationsaufwand.

Diese Leitung liegt außerdem tiefer als die ursprüngliche. Da sowohl für die Spülbohrung als auch für den Primus Line® Einzug nur zwei kleine Baugruben an Start- und Endpunkt notwendig waren, hielten sich die Auswirkungen auf Umgebung und Verkehr in Grenzen.

Die Kombination aus Spülbohrung und Inliner-Einzug hat Rädlinger auch für die Neuverlegung einer Gashochdruckleitung eingesetzt: Innovativer Düker an der Mündung vom Regen in die Donau

 

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