„Überzeugend, zielorientiert und ressourcenschonend“
11.09.2020
Präqualifizierung bei der PQ-Bau GmbH
Der Güteschutz Kanalbau e. V. hat im September 2019 die PQ-Bau GmbH gegründet, um Präqualifizierungen von Bauunternehmen (PQ-VOB) nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) durchzuführen.
Die dazu erforderliche Zulassung wurde vom „Verein für die Präqualifikation von Bauunternehmen e.V.“ erteilt. Die Tiefbau Beschorner und Otto Langenhagen GmbH gehört zu den ersten Unternehmen, die bei der PQ-Bau GmbH eine Präqualifikation durchlaufen haben. Im folgenden Interview schildert der Prokurist des Unternehmens, Dipl.-Ing. Axel Schmidt, die hierbei gemachten Erfahrungen.
Wie sind Sie auf die PQ-Bau GmbH aufmerksam geworden?
Axel Schmidt: Wir sind durch einen Artikel im Submissionsanzeiger im Sommer 2020 auf die PQ-Bau GmbH aufmerksam geworden. In diesem Artikel wurde erwähnt, dass der Güteschutz Kanalbau die PQ-Bau GmbH gegründet hat.
Was hat Sie zur Präqualifizierung veranlasst?
Schmidt: Bereits in den Vorjahren hatten wir uns mit dem Thema Präqualifikation-VOB befasst. Allerdings waren die Informationen anderer Präqualifizierungsstellen zu diesem Zeitpunkt recht unübersichtlich und teilweise sogar verwirrend aufgebaut. Dies führte dazu, dass wir, nicht zuletzt aufgrund der damals teilweise unübersichtlichen Kostenstrukturen der PQ-Stellen, dieses Thema nicht konsequent weiterverfolgten.
Wie hilfreich waren die Informationen zum Präqualifizierungsverfahren auf der Internetseite der PQ-Bau GmbH?
Schmidt: Diese fand ich sehr hilfreich. Die dort zur Verfügung gestellten Informationen waren klar und übersichtlich gegliedert. Die zum Start erforderlichen Dokumente waren struktuiert zusammengestellt und somit war es überhaupt kein Problem, sich schnell einen Überblick über den Gesamtvorgang zu verschaffen und die als Nächstes anstehenden Schritte anzugehen.
Wie gestaltete sich die erste Kontaktaufnahme?
Schmidt: Nach Beauftragung und Absendung unseres Antrags auf Präqualifikation per E-Mail erhielten wir umgehend eine Auftragsbestätigung, ebenfalls per E-Mail und am Folgetag per Post. Zwischenzeitlich nahm ein Mitarbeiter der PQ-Bau GmbH mit uns telefonisch Kontakt auf und besprach mit uns das weitere Vorgehen.
Welchen Eindruck hat das bei Ihnen hinterlassen?
Schmidt: Unser Ansprechpartner gab uns sehr hilfreiche und zielgerichtete Informationen, um den Vorgang effizient und ohne zeit- und arbeitsintensive „Verfahrensfehler“ abzuwickeln. Unsere Rückfragen wurden schnell und präzise beantwortet und haben wesentlich zu der kurzen Dauer des Qualifikationsprozesses beigetragen.
Wie beurteilen Sie das Preis-Leistungs-Verhältnis der PQ-Bau GmbH?
Schmidt: In Bezug auf die Gebühren der Präqualifikation orientiert sich die PQ-Bau GmbH am Wettbewerb. Entscheidend für das unserer Meinung nach sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedoch die Informationsdarbietung, die kompetente und enge Begleitung im Qualifikationsprozess und die damit verbundene sehr geringe Belastung der eigenen Ressourcen.
Was hat Ihnen beim Antragsverfahren besonders gefallen?
Schmidt: Imponiert hat uns die Dynamik, mit der sich der Präqualifikationsprozess entwickelt hat. Trotz dieser Dynamik wurden wir bei der Zusammenstellung der Referenzunterlagen selbst auf kleinste Übertragungsfehler aufmerksam gemacht. Das gab uns zusätzliche Sicherheit auf dem für uns noch unbekannten Terrain.
Wie gestaltete sich der Verfahrensablauf?
Schmidt: Der Verfahrensablauf stellte sich absolut effizient dar. Nach der Kontaktaufnahme und der kurz darauffolgenden, telefonischen Erläuterung des Verfahrens haben wir mit der Zusammenstellung der erforderlichen Nachweise und Referenzunterlagen begonnen. Wie die einzelnen Bescheinigungen und Nachweise auszusehen hatten, haben wir in enger Abstimmung und zeitnah mit der PQ-Bau GmbH besprochen. Daher kam es zu keinerlei Nachbesserungen oder zeitlichen Verzögerungen im Schriftverkehr mit Auftraggebern, Behörden und sonstigen Institutionen. Das hat dazu geführt, dass wir den kompletten Präqualifikationsprozess innerhalb von neun Werktagen durchlaufen konnten.
Die der Präqualifikation zugrunde liegenden Dokumente haben unterschiedliche Gültigkeiten. Welche Erfahrungen haben Sie mit der regelmäßigen Aktualisierung, also der Aufrechterhaltung Ihrer Präqualifikation gemacht?
Schmidt: Da es sich bei uns um eine Erst-Qualifikation handelt, kann ich Ihnen zu diesem Punkt leider noch keine Erfahrungen schildern. Aber mit den Vollmachtsverfahren zum Abruf von Unbedenklichkeits- und Enthaftungsbescheinigungen der BG Bau bzw. der SOKA-Bau und weiteren Vereinfachungen stellen wir uns das recht komfortabel vor.
Inwieweit spielte der Aspekt der Außendarstellung der Tiefbau Beschorner und Otto Langenhagen GmbH durch die öffentlich einsehbare PQ-Liste bei der Entscheidung zur Präqualifikation eine Rolle?
Schmidt: Die Außendarstellung spielte für uns eine absolut untergeordnete Rolle. Unser Auftraggeberkreis besteht hauptsächlich aus öffentlichen Auftraggebern, für die wir bereits jahre- wenn nicht jahrzehntelang tätig sind. Daher ist der Zugewinn an Außendarstellung für uns – sagen wir mal – übersichtlich.
Wie nutzt Ihr Unternehmen die PQ-VOB?
Schmidt: Uns hat die vermehrte Aufforderung zur Abgabe elektronischer Angebote, auch bei öffentlichen Auftraggebern, dazu veranlasst, die Präqualifikation-VOB durchzuführen. Dadurch ersparen wir uns das Einscannen von diversen Dokumenten. Die hochzuladenden Datenmengen reduzieren sich erheblich und das Ausfüllen des Formblatts „Eigenerklärung zur Eignung“ entfällt. Ganz abgesehen davon, dass wir uns um die Aktualisierung bestimmter Nachweise nun nicht mehr kümmern müssen.
Neben den Tiefbauarbeiten führt die Tiefbau Beschorner und Otto Langenhagen GmbH auch den Deckenschluss, d. h. die Wiederherstellung von Fahrbahnkonstruktionen durch. Wie schätzen Sie die Vorteile ein, dieses Leistungsspektrum durch die Präqualifikation-VOB zu veröffentlichen?
Schmidt: Aufgrund der Tatsache, dass wir einen festen Kreis an langjährigen Auftraggebern haben, die über unser Leistungsspektrum bestens informiert sind, war dies kein Gedanke, auf dem unsere Präqualifikation primär aufbaute. Unbesehen dessen wird uns dieser Aspekt bei der Neukundengewinnung aber hoffentlich behilflich sein.
Die Tiefbau Beschorner und Otto Langenhagen GmbH wird überwiegend von der öffentlichen Hand beauftragt. In welchem Umfang nutzen die Auftraggeber die Vorteile der Präqualifikation-VOB? Schmidt: Aufgrund des für sie sinkenden Arbeitsaufwandes beurteilen unsere Auftraggeber die Präqualifikation-VOB absolut positiv. Wir sind im Vorfeld unserer Präqualifikation auch schon mal von dem einen oder anderen Auftraggeber gefragt worden, warum wir uns noch nicht zu diesem Schritt durchringen konnten. Die Gründe dafür habe ich Ihnen bereits genannt.
Im geringen Umfang arbeitet Ihr Unternehmen auch mit Nachunternehmern. Gibt es bei Ihnen die Überlegung, diesen Nachunternehmern hinsichtlich der Enthaftung die PQ-VOB zu empfehlen?
Schmidt: Ja, absolut. Wir empfehlen, sofern noch nicht vorhanden, die Präqualifikation-VOB unseren Nachunternehmern sehr.
Die Tiefbau Beschorner und Otto Langenhagen GmbH ist Mitglied bei der Gütegemeinschaft Kanalbau, die die PQ-Bau GmbH gegründet hat. Wie nutzen Sie die Möglichkeit der „Bietereignung unter einem Dach“?
Schmidt: Die PQ-Bau GmbH agiert ja absolut unabhängig von der Gütegemeinschaft Kanalbau. Nichtsdestotrotz fühlt man sich als Mitglied im Güteschutz Kanalbau vom ersten Moment an irgendwie „zu Hause“. Die Art und Übersichtlichkeit der Informationsgestaltung kommen einem bekannt und bewährt vor und erleichtern den Prozess enorm, und man findet sich sehr schnell zurecht.
Herr Schmidt, vielen Dank für das Gespräch.
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