Wasserwerk Elze-Berkhof: Rohwasser im GFK-Rohr-Doppelstrang

09.01.2008

Immer häufiger kommen GFK-Rohre auch beim Neubau und der Sanierung von Trinkwasserleitungen zum Einsatz. Jüngstes Beispiel ist die Erneuerung einer rund 5 Kilometer langen Rohwasser-Leitung des Wasserwerkes Elze-Berkhof, das die Stadt Hannover mit Trinkwasser versorgt. Hier wird seit September 2007 das vorhandene Grauguss-Rohr durch GFK-Wickelrohre des FLOWTITE-Systems ersetzt.

Seit 1929 ist das Grauguss-Rohr der Rohwasser-Trasse Berkhof-Mitte im Dauereinsatz: Es leitete Rohwasser aus den Vertikalbrunnen-Galerien der Grundwasser-Fassungen Berkhof-Ost und Berkhof-West zum Wasserwerk der Stadtwerke Hannover AG in Elze. Von dort aus wird das aufbereitete Trinkwasser seit fast 8 Jahrzehnten in die 30 Kilometer entfernte Landeshauptstadt gepumpt. Das vorhandene Grauguss-Rohr DN 650 hat aber inzwischen nicht nur seine kalkulatorische Lebensdauer erreicht, sondern auch seine tatsächliche physische Altersgrenze: Es ist auf ganzer Länge massiv durch Spongiose angegriffen. Diese selektive Form der Korrosion von Gussrohren führt zu einer fortschreitenden schwammartigen Auflösung des Materialgefüges, von der in Berkhof-Mitte bis zu 55% der Rohrwandung betroffen waren. Da die Spongiose vor allem in der Rohrsohle angreift, können die Rohre bei Druckstößen hier wie ein Reißverschluss aufplatzen.

Für die Betreiber des Wasserwerks war das kein rein theoretisches Risiko: Mehrfache Havarien in den vergangenen Jahren hatten den Sanierungsbedarf in den Rohwasser-Trassen Berkhof-Mitte und Lindwedel unmissverständlich verdeutlicht. Eine parallel verlaufende Stahlbetonleitung DN 600 war bereits vor Jahren wegen Baufälligkeit aufgebeben worden. Somit herrschte dringender Handlungsbedarf, um die Versorgungssicherheit im Wasserwerk Elze-Berkhof zu gewährleisten.

Im technischen Vergleich der vorhandenen Sanierungsoptionen schied eine grabenlose Sanierung des vorhandenen Rohrs recht schnell aus. Die unzureichende Rest-Standsicherheit des Gussrohrs erlaubte weder den Einsatz einer Zementmörtel-Beschichtung noch den Einsatz unterschiedlicher, für die Sanierung von Rohwasserleitungen grundsätzlich möglicher Relining-Verfahren. Also entschieden sich die Betreiber für den offenen Neubau. In einer umfassend angelegten Nutzwert-Analyse wurden die verschiedenen in Frage kommenden Rohrwerkstoffe unter funktionalen, bautechnischen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten verglichen. Dabei fiel die Entscheidung letztlich für GFK-Druckrohre. Diese sind dauerhaft korrosionsfest, bieten aufgrund ihres geringen Metergewichts erhebliche Vorteile beim bautechnischen Handling, sind statisch hoch belastbar und überdies kostengünstig. Im Zuge einer Europa-Ausschreibung des Projekts Berkhof-Mitte hatte schließlich das FLOWTITE-Wickelrohrsystem der Amitech Germany GmbH, Mochau, preislich "die Nase vorn". Den Zuschlag für die Bauausführung bekam die Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau GmbH  Co KG, Leipzig.

Und so werden ab September 2007 die 5062 Meter der Grauguss-Leitung Berkhof-Mitte durch gewickelte GFK-Druckrohre DN 700 ersetzt. Auf einer Teilstrecke wird die Trasse als Doppelstrang (mit zusätzlich 1000 Metern GFK-Rohr DN 800) verlegt. Es kommen dabei Rohre der Druckstufe PN 10 zum Einsatz, die über REKA-Kupplungen schnell und sicher miteinander verbunden werden. Außer den Rohren werden auch noch Bögen, F-, FA-Stücke mit Festflansch sowie GFK-Entleerungs- und Belüftungsschächte des FLOWITITE-Systems von Amitech Germany geliefert, so dass eine echte Systemlösung entsteht. Das geringe spezifische Gewicht der GFK-Rohre ( nur 42 kg / Meter bei DN 700 und 55 kg/m bei DN 800) erlaubt die problemlose Installation von 12-Meter-Rohren mit herkömmlichem Baugerät, was den Baufortschritt erheblich beschleunigt. So konnten, zusätzlich begünstig durch den "rohrverlege-freundlichen" Heidesand, Installations-Tagesleistungen von bis zu 70 Metern Rohr-Doppelstrang erreicht werden.

Insofern besteht bei den Beteiligten kein Zweifel daran, dass die neue Rohwasserleitung Berkhof-Mitte pünktlich Anfang April 2008 ihren Betrieb aufnehmen wird und die 80 Jahre alte Grauguss-Leitung dann endlich in den verdienten "Ruhestand" geschickt werden kann.

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