Zukunft in Schwanau – spanische Azubis werden übernommen

16.05.2018

Um der hohen Jugendarbeitslosigkeit in ihrer Heimat zu entkommen, begannen sieben junge Spanier im September 2014 eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei Herrenknecht. Nun kann eine erfreuliche Bilanz gezogen werden. Sechs der Berufseinsteiger konnten ihre duale Betriebsausbildung erfolgreich abschließen. Sie sind in verschiedenen Fachabteilungen eingestiegen. Damit bietet Herrenknecht den spanischen Jugendlichen eine berufliche Perspektive.

Ganz schön schwierig, kompliziert, herausfordernd – die spanischen Absolventen sind sich einig, dass ihr Ausbildungsstart fern ihrer Heimat und in einer fremden Sprache nicht ganz einfach war.

Die sieben jungen Männer hatten im Herbst 2014 über ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales am Schwanauer Hauptsitz eine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Industriemechaniker begonnen. Mit dem Programm der Europäischen Union soll der Fachkräftebedarf in Deutschland sichergestellt und ein Beitrag gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien geleistet werden.

Sechs spanische Berufseinsteiger haben mittlerweile ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Der 23-Jährige Jon Alvarez Svescun, Mikel Lasa Apeztegia und Daniel Fernandez Sanchez (beide 31) waren durch eine Lehrzeitverkürzung auf drei Jahre bereits vergangenes Jahr im Sommer fertig. Insgesamt eine vorbildliche Erfolgsgeschichte!

„Über Deutschland dachte ich, dass es hier viel kälter sei“, erzählt Jon Alvarez Svescun. Stattdessen erinnere die Ortenau landschaftlich an die spanische Heimat in der Nähe von Navarra. Jon arbeitet seit seiner Übernahme bei der Montage von Antrieb und Förderschnecke für kleinere Utility-Maschinen. Er und die anderen jungen Spanier haben sich inzwischen gut eingelebt. Sie sind in Vereinen aktiv, haben eigene Wohnungen und Freunde in der Region gefunden. Heute fühlen sich alle sehr wohl beim Tunnelbohrmaschinenhersteller und können sich eine berufliche Zukunft bei Herrenknecht gut vorstellen.

Möglich gemacht hat das die tatkräftige Unterstützung des Ausbildungsbetriebs, der Berufsschule sowie der »Deutschen Angestellten-Akademie« (DAA) in Lahr. „Besonders gut an der Ausbildung fand ich, dass sich alle Ausbilder immer Zeit genommen haben, um Fragen zu beantworten und alles genau zu erklären“, betont Daniel Fernandez Sanchez. „Wir haben viel Hilfe von Lehrern, Arbeitskollegen und dem Ausbildungsleiter Klaus Himmelsbach erhalten.“

Gerade zu Beginn der Ausbildung half beispielsweise die spanischsprechende Herrenknecht-Mitarbeiterin Paloma Nieto im Deutsch-Unterricht aus und übersetzte die Inhalte. Zügiger Spracherwerb war die Grundvoraussetzung, damit die spanischen Azubis dem Fachkundeunterricht folgen konnten. Die Berufsschule Lahr hatte die Klasse für eine optimale Förderung geteilt und Unterrichtsinhalte an die Bedürfnisse der fremdsprachigen Azubis angepasst.

Neben der schulischen Ausbildung war vor allem eine intensive pädagogische Betreuung wichtig. Im Rahmen der ausbildungsbegleitenden Hilfe organisierte die DAA Integrationsangebote, wie gemeinsame Freizeitaktivitäten oder Betriebsbesichtigungen und bot spezielle Prüfungsvorbereitungen an. Außerdem erhielten die von der EU-Maßnahme geförderten Auszubildenden zusätzliche Unterrichtseinheiten in Deutsch sowie Berufsfachkunde.

„Die intensive Betreuung fremdsprachiger Auszubildenden war eine große Herausforderung. Es war für uns alle aber eine tolle, und sehr intensive Zeit und wir sind froh, dass alle sechs ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben“, freut sich Doris Adler von der DAA.

Den Nachwuchsmitarbeitern hat besonders gut gefallen, dass sie durch das duale Ausbildungssystem in Deutschland viel Fachwissen und praktische Arbeitserfahrung sammeln konnten. Alle sind stolz auf ihren Abschluss und froh, sich für eine Ausbildung bei Herrenknecht entschieden zu haben.

“Es ist immer noch unglaublich für mich, hier zu sein. Ich komme jeden Tag sehr zufrieden zur Arbeit“, zieht der 24- jährige Alberto Salvarria Munoz Resümee. „Ich würde mich freuen, wenn ich bald auch auf spanischen Baustellen eingesetzt werde“.

 

Herrenknecht ist mit jährlich rund 160 Ausbildungsplätzen am Standort Schwanau sowie einer 2.000 Quadratmeter großen Ausbildungswerkstatt, die mit einem topmodernen Maschinenpark ausgestattet ist, einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region. Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf die Förderung von internationalen Nachwuchskräften. So befinden sich seit Herbst 2017 unter den Auszubildenden auch fünf Flüchtlinge aus Syrien, Gambia und Guinea, die eine attraktive Perspektive für ihr Berufsleben erhalten.

Kontakt

Herrenknecht AG

Schlehenweg 2

77963 Schwanau

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